Für die Arbeitswelt sind Computerkenntnisse nach Einschätzung von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück wichtiger als eine zweite Fremdsprache wie Latein. Auf der CeBIT forderte Steinbrück am Mittwoch jedem Kind und jedem Jugendlichen einen Laptop oder einen Tablet-Computer zur Verfügung zu stellen. "Jeder Schüler braucht einen mobilen Computer", sagte Steinbrück auf der Computermesse in Hannover. Digitale Fähigkeiten dürften kein Exklusiv-Produkt sein. Internet- und Computer-Fertigkeiten seien der Schlüssel zur Arbeitswelt von morgen. "Programmieren wird die neue zweite Fremdsprache und nicht mehr Latein, wie in meiner Zeit als Schüler", sagte Steinbrück. "Ich bin übrigens über Latein sitzengeblieben."

Kultur des Scheiterns

Der Kanzlerkandidat warb zudem dafür, den Erfahrungsschatz aus gescheiterten Unternehmensgründungen zu nutzen. Viele Unternehmer sagten, in Deutschland fehle eine Kultur des Scheiterns. Wer einmal gescheitert sei, bekomme sehr schwer weitere Fördergelder und gelte als Versager. Auf ein erfolgreiches Startup kämen unzählige missglückte Versuche. Gescheiterte Gründer hätten aber wertvolle Erfahrungen gemacht, könnten Risiken besser kalkulieren und würden einschlägige Hürden kennen: "Wer mit diesem Erfahrungsschatz durchhält und sein Ziel verfolgt, der kommt am Ende zum Ziel."

Steinbrück verwies auf ein Zitat des Apple-Gründers Steve Jobs, in dem er vollen Einsatz mit der Bereitschaft zum Scheitern gefordert hatte. "Sie kennen diesen Grundsatz schon ganz gut von mir als Kanzlerkandidat", fügte der SPD-Politiker selbstironisch hinzu. (Reuters, 06.03. 2013)