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Holub, Kaiser, Obernosterer - Zusammen haben Grüne, SPÖ und ÖVP in Kärnten nun die Zweidrittelmehrheit im Landtag.

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Klagenfurt - Die Auszählung der Wahlkarten hat das Ergebnis der Kärntner Landtagswahl noch einmal verändert. Die Grünen verbesserten sich auf 12,1 Prozent und erreichten ein fünftes Mandat im Landtag, und zwar zulasten des BZÖ (6,4 Prozent), das nun doch nur zwei Abgeordnete stellt. Das bedeutet, dass Rot und Grün gemeinsam ohne die ÖVP regieren könnten, eine Koalition SPÖ/ÖVP/Grüne hätte im Landtag eine Zweidrittelmehrheit. Ausschlaggebend war eine einzige Stimme, die schließlich das Mandat für die Grünen sicherte.

Unklar ist jedoch, ob es tatsächlich zu einer rot-grünen Koalition kommt. SPÖ-Spitzenkandidat Peter Kaiser kann sich auch eine Koalition mit ÖVP und Grünen vorstellen.

Die Zahl der Mandate der übrigen Parteien ist gleich geblieben, die SPÖ gewann 37,13 Prozent und stellt 14 Abgeordnete, die FPK fiel auf 16,85 Prozent zurück und hat sechs Mandate, die ÖVP (14,4 Prozent) fünf und das Team Stronach (11,18 Prozent) vier. Die FPK verlor bei der Wahlkartenauszählung eines ihrer beiden Direktmandate im Wahlkreis zwei, bekam aber dafür ein Reststimmenmandat dazu. 

Eine Stimme gab den Ausschlag

Eine einzige Stimme hat bei der Auszählung der Wahlkarten den Ausschlag dafür gegeben, dass ein Reststimmenmandat vom BZÖ zu den Grünen gewandert ist. Die Auszählung ergab 20.746 Reststimmen für die Grünen und 20.745 Reststimmen für die Orangen. Der BZÖ-Abgeordnete Stefan Petzner kündigte angesichts dessen an, man werde eine Nachzählung der Stimmen beantragen.

Petzner: "Werden um Mandat kämpfen"

Es habe viel zu wenig BZÖ-Wahlbeisitzer gegeben, sagte Petzner. Aus seiner Erfahrung als Beisitzer wisse er, dass es immer wieder strittige Stimmen gebe: "Wenn dann keiner vom BZÖ dafür kämpft, wird sie einfach für ungültig erklärt, daher werden wir um dieses Mandat kämpfen."

Grünen-Spitzenkandidat Rolf Holub nahm den hauchdünnen Vorsprung humorvoll: "Da sieht man, dass eine einzige Stimme die Verhältnisse ändern kann. Jetzt kann jeder Grün-Wähler behaupten, dass er mit seiner Stimme die Verfassungsmehrheit für Rot, Schwarz und Grün gesichert hat."

Das endgültige Ergebnis zeigt, dass die SPÖ ihre Direktmandate in allen vier Wahlkreisen gut abgesichert hat. Am geringsten ist der Überhang in Villach mit 1.966, am größten in Kärnten-Ost (6.555). Das mit den Wahlkarten verloren gegangene FPK-Direktmandat in Kärnten-Ost war am Sonntag nur mit 42 Stimmen abgesichert gewesen, im Endeffekt fehlen den Blauen nun 239 Stimmen auf das Grundmandat. Recht knapp ging sich auch das Direktmandat für das Team Stronach in Villach aus, das letztlich mit nur 111 Stimmen abgesichert ist. (APA/red, derStandard.at, 4.3.2013)