Neevels Maschine trennt Oreo-Scheiben voneinander und entfernt die Creme.

Foto: David Neevel

Die Konstruktion von Egenriether bringt Ordnung in das Skittle-Chaos.

Foto: Brian Egenriether

Kekse und andere Süßigkeiten bereichern nicht nur den Alltag, sondern verkomplizieren ihn mitunter auch. Nicht jeder mag die Milchreme in den Oreo-Keksen und auch die farbliche Sortierung von M&Ms kann eine zeitraubende Angelegenheit sein. Findige Bastler haben dafür nun Lösungen in Form eigener Maschinen entwickelt.

Geschliffene Kakao-Kekse

Wochenlange Entbehrungen nahm Physiker David Neevel laut eigenen Angaben für die Umsetzung seines Projektes in Kauf. In einem unbeheizten Bastelschuppen entwickelte er seinen Roboter, der die Kakao-Kekse von ihrer Füllung befreit: Die "Oreo Separator Machine", deren Geschichte sich bei "Cookie vs. Creme" nachvollziehen lässt.

Zum Einsatz kamen diverse Altbauteile, Holz, Aluminium und Motoren. Die Kekse werden zwischen zwei Scheiben eingeklemmt. Ein Beil trennt die beiden Hälften voneinander und wird mit Zahnseide von Rückständen der Füllung befreit.

Anschließend werden die zwei Keks-Scheiben horizontal fixiert und "abgeschliffen", um sich der Creme zu entledigen. Aufgrund der kalten Temperaturen war dies der einzig gangbare Weg. "Ich konnte meinen Hund und meine Freundin oft nicht sehen", schildert Neevel augenzwinkernd die Entbehrungen während des Entwurfs und Bau der Maschine. 0,04 Jahre war er mit der Umsetzung der "Zukunft des Oreo-Essens" beschäftigt.

Bunte Ordnung

Die farbliche Sortierung von Skittles und Produkten ähnlichen Formfaktors, etwa M&Ms, ermöglicht hingegen Brian Egenriethers "Skittles Sorting Machine". Über fünf Wochenende erstreckte sich die Arbeit des Elektroingenieurs, wie Mechatronic.me berichtet.

Viele der notwendigen Bauteile entwarf Egenriether selber und stellte sie aus Epoxidharz her. Gesteuert wird das Gerät von einem "BASIC Stamp 2"-Mikrocontroller, dessen Software in PBASIC geschrieben wurde. Die runden Süßigkeiten werden oben eingefüllt und mit einer Geschwindigkeit von 37 Stück pro Minute in fünf Farbbehälter ausgeworfen. Die Bauteile im Inneren sind allesamt schwarz gefärbt, um die Sensoren nicht zu verwirren. Drei Servomotoren steuern die Ausgabe in die entsprechenden Behälter.

Die Farbsensoren ermitteln die Werte für Rot, Grün und Blau, der Controller errechnet daraus die eigentliche Farbe. Probleme bereitete das weiße "S", das auf dem Zuckerguss prangt. Der Aufdruck führte zuerst dazu, dass ein oranges Skittle als gelb eingestuft wurde. Erst durch langfristige statistische Berechnungen für jede einzelne Farbe konnte eine sehr hohe, wenn auch nicht hundertprozentige Zuverlässigkeit, erreicht werden. (red, derStandard.at, 04.03.2013)