95 zusätzliche Professuren hat das Wissenschaftsministerium in jenen fünf Studienfeldern angekündigt, in denen mit kommendem Wintersemester der Probelauf für die Studienplatzfinanzierung startet. Mit 27 Stellen geht der größte Teil an die Uni Wien. Dort betont man allerdings, dass es sich dabei nur zum Teil um neue Professuren handle. "Da es in Vorbereitung auf die neue Leistungsvereinbarungsperiode bereits entsprechende Initiativen der Uni gab, ist ein Teil der Posten in den stark belasteten Studienfeldern schon als Vorleistung in letzter Zeit geschaffen worden", heißt es aus dem Rektorat zur APA.

Konkret gibt es für die Uni Wien aus dem "Qualitätspaket Lehre" 18 Stellen für Biologie, sechs für Wirtschaft, zwei für Pharmazie und eine für Informatik. Trotz dieser Posten - es handelt sich vor allem um Professuren und vereinzelt um Laufbahnstellen - könne die Uni die Betreuungsverhältnisse in der laufenden Leistungsvereinbarungsperiode (2013-2015) nur stabilisieren, heißt es aus dem Rektorat. "Spielräume zur weiteren Verbesserung der Betreuungsverhältnisse, auch in jenen Fächern, in denen ab kommendem Herbst Aufnahmeverfahren vorgesehen sind, gibt es für die Uni Wien allerdings kaum."

WU als großer Brocken

Ebenfalls ein großer Brocken der Stellen geht an die Wirtschaftsuni (WU). Dort handelt es sich laut Rektorat allerdings bei den 15 Posten insofern um zusätzliche Professuren, "als wir sie entweder vorher nicht gehabt haben, oder aber ohne die Mittel aus der LV nicht hätten besetzen können". Die Stellen werden vom Wissenschaftsministerium aber ohne Ausstattung finanziert, die WU schießt hier teilweise durch Mittelumschichtung Geld zu. Außerdem werde ein Teil der Stellen befristet ausgeschrieben, Details stünden aber noch nicht fest.

Zwölf Stellen gehen an die Uni Innsbruck (sechs für Wirtschaft, je zwei für Architektur und Biologie, je eine für Informatik und Pharmazie). An der Uni Graz gibt es zehn Posten aus dem "Qualitätspaket Lehre" (sechs für Wirtschaft, je zwei für Biologie und Pharmazie). Rektorin Christa Neuper hat allerdings im Gespräch mit der APA bemängelt, dass die zusätzlichen Stellen ohnehin bereits geplant gewesen seien, wenn auch in anderen Fächern. Weiterer Wermutstropfen: Die Professuren seien nicht ausfinanziert, die Uni müsse etwa für Infrastruktur und Laborausstattung Geld zuschießen.

Neue Professuren

Neun neue Professuren gibt es an der Uni Linz (sechs für Wirtschaft, drei für Informatik), ebenso viele sind es an der Technischen Uni (TU) Wien (sechs für Informatik, drei für Architektur). An der TU Graz werden jeweils drei neue Professuren für Architektur und Informatik sowie eine für Biologie eingerichtet, an der Uni Klagenfurt kommen drei Professuren für Wirtschaft und zwei für Informatik hinzu. An der Uni für Bodenkultur wird eine Professur für das Studienfeld Architektur - konkret Landschaftsarchitektur - finanziert.

Nach Fächern werden die meisten neuen Stellen in den Wirtschaftswissenschaften finanziert (42) gefolgt von Biologie (23), Informatik (16), Architektur (neun) und Pharmazie (fünf).

Die fünf "Studienfelder", in denen befristet bis 2015 die Studienplatzfinanzierung getestet wird, umfassen insgesamt 19 Studien. Die österreichweite Mindestzahl aller Plätze pro Studienfeld wird dabei gesetzlich festgelegt und orientiert sich an der Anfängerzahl des Studienjahrs 2011/12. Wie viele Plätze die einzelnen Unis anbieten, wird derzeit zwischen Hochschulen und Wissenschaftsministerium ausverhandelt. Gibt es mehr Interessenten als Plätze, können die Unis Zugangsregelungen - sprich Aufnahmeprüfungen oder andere Varianten der Studentenauswahl - beschließen. (APA, 4.3.2013)