Die 1,6 Mrd. Euro teure Übernahme der bulgarischen Mobiltel durch die Telekom Austria im Jahr 2005 wirft weiter Fragen auf. Der Lobbyist Peter Hochegger bekräftigt im aktuellen "profil", vom damaligen Mobiltel-Hauptaktionär, dem Milliardär Martin Schlaff, bereits 2003 insgesamt 500.000 Euro bekommen zu haben. "Meine Aufgabe war es, die Befindlichkeiten im Vorstand, in der ÖIAG und beim Finanzminister (Karl-Heinz Grasser) auszuloten", sagte er dem Nachrichtenmagazin "profil". Grassers Trauzeuge Walter Meischberger soll die Hälfte bekommen haben.

Grasser wieder ins Spiel gebracht

"Ich habe mich mit Vorstandsmitgliedern der Telekom getroffen und sie auf Bulgarien angesprochen. Mein Eindruck war, dass (Heinz) Sundt und (Boris) Nemsic positiv eingestellt waren, (Rudolf) Fischer und (Stefano) Colombo negativ. Colombo hatte Zweifel, dass sich das rechnen könnte", wird Hochegger in dem Magazinbericht zitiert.

Erneut bringt der Lobbyist den ehemaligen FPÖ-Politiker Meischberger ins Spiel: Für die ÖIAG und Grasser habe er Meischberger "eingecheckt, weil ich da keinen direkten Zugang hatte", so Hochegger weiter. "Was er da konkret gemacht hat, weiß ich nicht. Aber es war wichtig Meischberger dabeizuhaben."

Das Honorar sei an den Erfolgsfall - also die Übernahme der Mobiltel durch die Telekom - geknüpft gewesen. Schon 2003, zwei Jahre vor der Transaktion, sei klar gewesen, dass es "keinen Widerstand mehr gibt", so Hochegger weiter. "Aber ja, das war leicht verdientes Geld", räumte er ein.

"Hochegger fantasiert"

Schlaffs Geschäftspartner Herbert Cordt wies das gegenüber dem Magazin zurück. "Herr Hochegger fantasiert." Er habe lediglich den Auftrag gehabt, für eine "positivere Wahrnehmung der Mobiltel in der Öffentlichkeit" zu sorgen. Er sollte "bei den richtigen Leuten gut über uns reden", so Cordt. Um Kontakte in die Telekom Austria zu pflegen, habe es Hochegger sicher nicht gebraucht. "Die hatten wir auch so." Und von Meischberger höre er, Cordt, "überhaupt das erste Mal".

Hochegger hat seine Aussagen laut "profil" bereits bei seiner Einvernahme im September 2011 zu Protokoll gegeben. Auch im Korruptions-Untersuchungsausschuss im Vorjahr war die Zahlung via Hocheggers Valora Thema gewesen. Die Befragung Schlaffs durch die Parlamentarier hatte sich jedoch als wenig ergiebig erwiesen. (APA, 3.3.2013)