Bild nicht mehr verfügbar.

Über 600.000 Objekte von über einen Zentimeter Größe kreisen im niedrigen Erdorbit - nur ein Bruchteil davon kann permanent beobachtet werden. Von über zehn Zentimeter großen Trümmern dürften etwa 20.000 existieren.

Foto: AP/ESA

Brüssel - Nach Berechnungen der Europäischen Weltraumorganisation ESA ziehen mindestens 600.000 Objekte von mehr als einem Zentimeter Größe ihre unkontrollierten Kreise um die Erde und gefährden Satelliten, Sonden und bemannte wie unbemannte Weltraum-Missionen. Durchgehend beobachtet kann nur ein Bruchteil davon werden. Mit der rasant wachsenden Zahl an Satelliten steigt auch die Gefahr einer Kollision. Die EU-Kommission hat daher ein europäisches System zum Schutz der Satelliten vor Weltraumschrott vorgeschlagen.

Teure Folgen des Weltraummülls

Zusammenstöße mit nur einen Zentimeter großen Schrottteilen könnten die Satelliten zumindest beschädigen, Kollisionen mit Teilen ab zehn Zentimetern Größe ihn sogar zerstören. Statistisch komme so eine Kollision einmal in drei Jahren vor, erläuterte die Kommission. Um das Risiko zu mindern, müssen die Schrottteile und ihre Positionen beziehungsweise Bahnen rechtzeitig genau katalogisiert werden. Derzeit kosten die Folgen aus Zusammenstößen und gewagter Ausweichmanöver die europäischen Betreiber von Satelliten 140 Millionen Euro pro Jahr.

Zwar existieren bereits Überwachungssysteme mit Radar und Teleskopen in Europa, generell hänge die EU aber stark von Informationen der USA über Weltraumschrott ab, machte Industriekommissar Antonio Tajani geltend. Das EU-Programm soll die bestehenden Systeme in der EU miteinander verbinden und ihre technologische Weiterentwicklung finanziell fördern.

Weltraumschrott besteht zum Beispiel aus Raketenteilen, Satellitenteilen oder kompletten ausrangierten Satelliten. Er kann nicht nur in Betrieb befindliche Satelliten gefährden, sondern auch zurück auf die Erde fallen. Dort landet der Schrott aber meist im Meer. (APA/red, derStandard.at, 28.02.2013)