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An Johanna Dohnal und ihr frauenpolitisches Engagement kommen die jungen Politikerinnen nicht vorbei. 

Foto: apa/BARBARA GINDL

Wien - Die Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit ist auch über hundert Jahre seit Installierung des Internationalen Frauentags nach wie vor aktuell. Das frustriere zwar, meinten die jungen SPÖ-Frauen, dieser Frust motiviere aber auch für ihr Engagement. Resignation wäre jedenfalls der falsche Weg, sind sie überzeugt.

Katharina Kucharowits, Vorsitzende der Jungen Generation und Bezirksfrauenvorsitzende Schwechat, will "gesellschaftlich etwas vorantreiben" und "endlich Gleichstellung" sehen. Zwar gebe es hierzu bereits einige Gesetze, in der Praxis werden diese aber noch nicht ganz gelebt. "Die Wahlfreiheit ist ein Mythos", pocht Kucharowits auf entsprechende Rahmenbedingungen bei der Kinderbetreuung. Hundert Jahre alte, aber nach wie vor aktuelle Forderungen seien "ärgerlich. Das motiviert aber, weiter zu tun. Resignation wäre das völlig Falsche".

Von Dohnal beeindruckt

Auch auf die Gefahr hin, dass es ein wenig pathetisch klingt, "es geht darum, die Welt zu verändern und um gerechte Verhältnisse", erklärte Laura Schoch. Die 24-Jährige kam 2004 mit der SJ in Kontakt und war später unter anderem SJ-Frauensprecherin. Ein politisches Vorbild möchte sie nicht nennen, schon immer sehr wichtig sei ihr allerdings Johanna Dohnal gewesen, nachdem die Oma ihr als 14-Jährige Dohnals Biografie geschenkt hatte. Dohnal habe sich auch nach ihrer aktiven Zeit als Politikerin zu relevanten Themen zu Wort gemeldet, zeigte sich Schoch, die aus einer "sehr politischen Familie mit diskussionsfreudigen Menschen" stammt, von der 2010 verstorbenen, früheren SPÖ-Ministerin beeindruckt.

Junge Frauen seien oft angehalten, sich traditionellen Rollenbildern zu beugen, auf die Karriere zu verzichten und sich einen Traumprinzen zu suchen, der für sie sorgt. Wichtig sei aber, dass sie mutig sind, "selbst hinaus gehen und die Welt erobern", empfiehlt Julia Marx anderen jungen Frauen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Die 30-Jährige ist Frauenvorsitzende in der GPA-djp Jugend und will darauf aufmerksam machen, dass die Gleichberechtigung nur auf dem Papier existiert. Dohnal ist ihrer Meinung nach ein "ganz großes Vorbild, weil sie zeigte, dass es wichtig ist, kritisch zu sein und den Mund aufzumachen, lästig und auch unangenehm zu sein".

Gehaltsdifferenz: Ein "frustrierendes" Thema

Sybilla Kastner wiederum kommt aus einer "konservativen, kirchlich dominierten Gemeinde" aus Oberösterreich, womit sie auch ihr politisches Engagement begründet. Noch in der Schulzeit ist sie zur SJ gekommen und hat dabei erfahren, "dass man gemeinsam etwas bewegen kann". Auch für die 21-Jährige hat Dohnal eine große Vorbildwirkung, die sie aber "leider nicht persönlich kennenlernte".

Sabine Toifelhart, Bezirksrätin in Brigittenau, "mochte noch nie Ungerechtigkeiten" und sieht daher die Lohnschere nach wie vor als eines der wichtigsten Themen. Die Gehaltsdifferenz sei ein "frustrierendes" Thema, räumte sie ein, umso mehr müsse man weiter für ein Schließen der Einkommensschere kämpfen, meinte Toifelhart. Beeindruckt und inspiriert ist sie generell von Frauen aus der Ersten Republik, ein Vorbild sei die Widerstandskämpferin und KZ-Überlebende Käthe Sasso und "bewundernswert" - Johanna Dohnal.

Feld nicht den KarrieristInnen überlassen

"Wenn ich es nicht tu', wer dann?", spürt Naomi Dutzi, Frauenpolitische Sprecherin der Sozialistischen Jugend, geradezu eine "Notwendigkeit", sich selbst zu engagieren. Das Feld bloß nicht den Karrieristen und Karrieristinnen überlassen, denen es "nicht primär um Inhalte" geht, dann schon lieber selbst, sagt sie sich. Die 24-Jährige will die Stimme der Jugend stärken, drängt auf echte Halbe-Halbe im Haushalt und auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit. (APA, 7.3.2013)