Dinge, die wir haben wollen sollen. Gesucht und gefunden von Johannes Lau.

Teuer telefonieren

"Luxus" bedeutet ursprünglich Verschwendung. In der Tat: Wer im Luxus schwelgt, tut nicht unbedingt etwas Zweckorientiertes und gibt sein Geld mehr impulsiv als vorausschauend aus. Man feiert sich selbst und seinen Besitz und zieht daraus Genuss. Das Vertu TI will gerade diese Klientel ansprechen: Technisch ist es ein durchschnittliches Android-Smartphone. Der beachtliche Preis von stolzen 7.900 Euro erklärt sich daher anders: Das Handy entsteht in Handarbeit. Das Gehäuse besteht aus Titan und Lederelementen, das Display wiederum wurde aus Saphirkristall gefertigt. Somit ist dieses Mobiltelefon vor allem für Leute gedacht, für die das Herzeigen vor dem Benutzen die weitaus höhere Priorität hat.

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Blut lecken

Eines Tages ist es so weit - manch einer sitzt als etablierter und erfolgreicher Erwachsener an einem sonnigen Tag am reich gedeckten Frühstückstisch, und trotzdem nagt an ihm die Frage: Wann wurde das Leben so langweilig? Wo ist die stimulierende Aufregung hingegangen, als das Dasein irgendwann so beruhigend solide wurde? Gibt es vielleicht nicht doch noch manche Abenteuer zu erleben? Wenn einem nichts Spannendes mehr widerfährt, kann man vielleicht mit Sharky in der Küche seine Nerven etwas kitzeln. Mit diesem Tee-Ei wird es in der Tasse gruselig: Eine Haiflosse zieht im Wasser ihre Bahnen, und wenn es roten Früchtetee gibt, dann sieht es fast so aus, als hätte der Killerfisch zugeschlagen.

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Lampe greifen

In der Kindheit lernen wir wesentliche Dinge: Herdplatten sind zum Beispiel heiß, Fensterscheiben zerbrechlich. Und so erinnern wir uns das ganze Leben immer wieder, was wir als Kinder gelernt oder erlebt haben, um die Erkenntnisse von damals in unserem heutigen Alltag zu gebrauchen. Da kann auch ein vertrautes Gefühl mehr Sicherheit verleihen. Wer sich mit der Grip Torch Licht verschafft, wird dieses Greifgefühl vielleicht wiedererkennen: Vorbild dieser Taschenlampe war für den englischen Designer Alexander Taylor der Kunststoffhandgriff eines typischen BMX-Fahrrads. Eventuell macht es in unheimlicher Dunkelheit etwas Mut, wenn man sich beim Leuchten an eigene wagemutige Bike-Stunts erinnert.

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Alarm schlagen

Ein Bote schlechter Nachrichten wie der Wecker wird nie beliebt sein. Schließlich überbringt er mit viel Getöse dem Schlafenden brüsk die unfrohe Kunde, dass es Zeit ist, die schönen Träume zu verlassen und wacker zum Tagewerk zu schreiten. Bei vielen leistet diesen Dienst längst das Mobiltelefon, das die Tätigkeit mit Musik oder sanften Geräuschen erheblich sanfter verrichtet. Wer jedoch so grob behandelt werden möchte, dass sich jeder Gedanke an ein erneutes Umdrehen verbietet, wird Gefallen an dem Retro-Wecker finden: Der Wecker sieht nicht nur klassisch aus, sondern weckt auch so - mit dem Hämmern gegen zwei Glocken. Sonst stört er kaum, da er im Gegensatz zu seinen Urvätern nicht lautstark tickt.

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Gedanken aufnehmen

Als technisches Speichermedium gehört man inzwischen schnell zum alten Eisen. Es ist schließlich noch gar nicht so lange her, dass unser Heimkino auf Videokassetten basierte. Dann kam die DVD, und die klobigen Quader verschwanden allmählich. Schließlich brauchten die Kassetten mehr Platz, speicherten weniger und hatten keine Extras und Sprachauswahl. Im Fall einer der schlimmsten Fehlfunktionen musste man zudem einen prächtig verwickelten Bandsalat aus dem Kassettenfach fummeln. Bei dem Peleg Notizbuch Video hat man das aus der Mode gekommene Videoband mit einem altbewährten "Speichermedium" verknüpft: Das Notizbuch teilt sich die Gestalt mit dem in die Jahre gekommenen Datenträger.

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