Wien - Der Rat für Forschung und Technologieentwicklung (RFT) hat in seiner aktuellen Sitzung an das EU-Parlament appelliert, die von den EU-Regierungschefs jüngst verhandelten Finanzmittel für das Forschungsrahmenprogramm im EU-Budgetplan zu korrigieren. Die derzeit vorgesehenen rund 69 Milliarden Euro für das neue Rahmenprogramm "Horizon 2020" würden eine massive Abkehr von den notwendigen Steigerungsraten bedeuten. Stattdessen sollte das Budget auf die ursprünglich im Vorschlag der EU-Kommission vorgesehenen 80 Milliarden angehoben werden.

Aus Sicht des RFT würde ein geringeres Budget zu nachteiligen Effekten für das europäische Innovationssystem und damit zu einer erheblichen Schwächung Europas im globalen Wettbewerb führen. "Durch die Priorisierung von Landwirtschaft und die Verteidigung des Länderrabattes wurden die Zukunftsthemen Forschung und Entwicklung in den Hintergrund gedrängt", kritisierte Forschungsrats-Chef Hannes Androsch.

Für Androsch müssten aber auch auf nationaler Ebene die optimalen Rahmenbedingungen für Forschungsvorhaben, die mit europäischen Mitteln kofinanziert werden, geschaffen werden. "Es ist nicht nachvollziehbar, dass durch hausgemachte Probleme bei der Umsetzung nicht alle europäischen Mittel ausgeschöpft werden können und damit viel Geld in Brüssel liegen bleibt", betonte Androsch vor allem im Hinblick auf Mittel aus dem "Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit" (EFRE). (APA, derStandard.at, 27. 2. 2013)