Orange, der größte Mobilnetzbetreiber der Slowakei, will die üblichen jährlichen Lohnsteigerungen von durchschnittlich 3 Prozent für seine rund 1.300 Mitarbeiter in diesem Jahr streichen. Zusätzlich werden auch Kündigungen überlegt. Als Grund für diese Maßnahmen gibt die Firmenleitung die seit Jahresanfang eingeführte höhere Steuerbelastung und gestiegene Zahlungen in Pensions- und Krankenkassen in der Slowakei an, berichtet die Tageszeitung "Hospodarske noviny" am Mittwoch.

Negative Konsequenzen

"In der Slowakei sind in diesem Jahr Änderungen der Steuergesetze hinzugekommen, die eine zusätzliche Kostenbelastung für Firmen bedeuten," bestätigte ein Konzernsprecher die Pläne der Zeitung. Orange ist somit die erste große Gesellschaft in der Slowakei, die jetzt offen zugibt, dass die Konsolidierungsmaßnahmen der linksdemokratischen Regierung von Robert Fico real negative Konsequenzen für Firmen bringen.

Zur Kasse gebeten

Im Rahmen ihrer strikten Sparpolitik, mit der das Budgetdefizit in diesem Jahr unter 3 Prozent des BIP gedrückt werden soll, hat die Regierung Fico seit Jänner die Körperschaftssteuer von 19 auf 23 Prozent erhöht. Der Steuersatz für Besserverdiener wurde auf 25 Prozent angehoben, auch die Beiträge an die Pensions- und Krankenkassen stiegen. Orange wurde aber ähnlich wie andere sogenannte regulierte Firmen bereits letztes Jahr zur Kasse gebeten und musste Sondersteuern zahlen.

Sinkende Zahlen

Der Mobilnetzsektor in ganz Europa kämpft schon seit einigen Jahren mit sinkenden Zahlen. Beklagt werden Rückgänge aufgrund der Wirtschaftskrise bzw. die starke Regulierung der Branche. Wirtschaftsanalytiker gehen davon aus, dass die Nachfrage auf allen Märkten, die von der Krise in der Eurozone betroffen sind, auch weiter zurückgehen werde - Mobilnetzbetreiber wie Orange werden daher ihre Kosten immer weiter reduzieren wollen. (APA, derStandard.at, 27.2.2013)