Orkane, Hitzewellen, Überschwemmungen: Welche Ursachen die Zunahme von extremen Wetterereignissen haben und inwieweit sie mit dem Klimawandel zusammenhängen, ist nach wie vor nicht geklärt. Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) wollen nun einen möglichen Faktor entdeckt haben, wie sie in der Fachzeitschrift PNAS berichten: die Veränderung der Luftströmungen, die sich normalerweise in einem Wellenmuster um den Planeten bewegen. Wie ein gigantisches Förderband transportieren sie abwechselnd warme Luft aus der Äquatorzone sowie kältere Luft aus der Arktis in die gemäßigten Breiten, wo sich beide mischen.

"Wir haben nun entdeckt, dass während mehrerer Wetter-Extreme in den vergangenen Jahren diese planetarischen Wellen wie eingefroren waren, sie blieben wochenlang fast unverändert", erklärte der Leiter der Studie, Vladimir Petoukhov. "Statt dass sie kühle Luft bringen, nachdem sie zuvor warme Luft gebracht haben, bleibt die Wärme."

Wenn diese statt zwei oder drei Tagen zwanzig Tage bleibe, führe das zu ausgedehnten Hitzeperioden mit großen Waldbränden, Missernten und Todesfällen, wie 2011 in den USA und 2010 in Russland. Ins Ungleichgewicht gerät dieses System, weil sich die verschiedenen Gebiete der Erde durch den Klimawandel unterschiedlich erwärmen. So heizt sich die Arktis besonders stark auf, und Landmassen erwärmen sich stärker als die Ozeane - und das führt wiederum zu unnatürlichen Muster in den Luftbewegungen. (APA, red, DER STANDARD, 27.02.2013)