Amsterdam - Die zweitgrößte niederländische Bank muss wegen der Manipulation von Interbanken-Zinssätzen einem Medienbericht zufolge mit einer Strafe von umgerechnet mehr als 340 Millionen Euro rechnen. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete am Dienstag unter Berufung auf vier mit den Untersuchungen vertraute Personen, dass sich die Rabobank mit den Behörden in den USA und Großbritannien auf einen Vergleich einigen werde.

Eine Entscheidung könne schon im Mai fallen. Die Buße wird den Informationen zufolge zwischen den 438 Millionen Dollar liegen, auf die sich die britische Bank Barclays verständigt hatte, und den 612 Mio. Dollar, die die Royal Bank of Scotland kürzlich gezahlt hatte.

Ein Rabobank-Sprecher wollte sich nicht äußern. In Branchenkreisen wurde allerdings Skepsis laut, ob es schon in drei Monaten zu einer Einigung kommen kann. "Das müssen wir noch sehen", sagte ein Insider. Die Rabobank hatte im August Auskunftsersuchen und Vorladungen wegen des sogenannten Libor-Skandals aus mehreren Staaten bestätigt. Nach einem niederländischen Zeitungsbericht hatte sie zwischen 2008 und 2011 vier Mitarbeiter wegen der Manipulationen gefeuert. Das vor allem in der Agrarwirtschaft stark vernetzte genossenschaftliche Institut war sowohl an der Ermittlung des im Fokus der Ermittlungen stehenden Interbanken-Zinssatzes Libor als auch an der des Euribor beteiligt. (Reuters, DER STANDARD, 27.2.2013)