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Foto: AP/Traore

Hamburg/Timbuktu - Im malischen Timbuktu wurden laut "Spiegel" weit mehr historische Schriften vor den radikalen Islamisten gerettet als bisher bekannt. Nach Informationen aus dem Auswärtigen Amt sei es gelungen, mehr als 200.000 der zum Teil über 800 Jahre alten afrikanischen und arabischen Manuskripte aus der Stadt zu schmuggeln, schreibt das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Damit wären etwa 80 Prozent der wertvollen Schriften in Sicherheit gebracht worden, hieß es.

Islamisten hatten im Jänner eine berühmte Bibliothek in Timbuktu angezündet, bevor sie sich vor französischen und malischen Truppen zurückzogen. Unter Berufung auf das Auswärtige Amt berichtet "Der Spiegel", dass viele der Dokumente in Privatwagen in die Hauptstadt Bamako gebracht worden seien. Teilweise seien sie unter Salatköpfen und Obst versteckt gewesen. Die Aktion sei vom Leiter der Mamma-Haidara-Bibliothek, Abdel Kader Haidara, organisiert worden. Die deutsche Botschaft habe Benzin für die Schmuggelautos bezahlt und Kartons für die Lagerung von 4.000 der wertvollen Schriften beschafft.

Nun gehe es darum, den Bestand zu erfassen und für die Nachwelt zu erhalten, sagte Bundesaußenminister Guido Westerwelle den Angaben zufolge. "Wir sind bereit, den Wiederaufbau der Bibliothek in Timbuktu tatkräftig zu unterstützen."

Bereits vor wenigen Tagen war bekanntgeworden, dass in einer geheimen Operation Hunderte Bürger Malis gemeinsam mit Hilfsorganisationen kostbare Manuskripte aus der historischen Bibliothek in Timbuktu gerettet haben. Das teilte der niederländische Prins Claus Fonds am 20. Februar in Amsterdam mit. Die Rettungsaktion sei von der malischen Regierung, dem niederländischen Außenministerium und Hilfsorganisationen unterstützt worden. (APA, 24.2.2013)