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Ein kleines Vermögen schulden heimische Unternehmen dem Staat.

Foto: AP/Bundesbank

Die Steuerschulden österreichischer Unternehmen sind laut SP-Konsumentenschutzsprecher Johann Maier 2012 angestiegen. Alleine im Vorjahr hätten sich fällige Rückstände an Umsatz-, Einkommens-, Körperschafts- und Lohnsteuer in der Höhe von 211,9 Mio. Euro angehäuft. Der sogenannte bearbeitbare Steuer-Gesamtrückstand hat sich per 31. Dezember 2012 auf insgesamt 1,412 Mrd. Euro belaufen, sagte Maier am Sonntag in einer Aussendung.

Gegenüber 2011 sei der Gesamtrückstand damit um 1,78 Prozent angestiegen, so Maier. Damals hatte der Gesamtrückstand 1,388 Mrd. Euro betragen. Die Daten gehen aus einer Anfragebeantwortung des Finanzministeriums hervor. Maier hatte die Anfrage am 20. Dezember gestellt, am 20. Februar gab es Antwort.

Die Zahlen basieren auf den "Rückstandsausweisen" der Finanzämter. "Wenn man laufende offene Abgabenverfahren inklusive Insolvenzverfahren hinzurechnet, betrug der Gesamtrückstand an Abgaben, samt nicht mehr einbringbaren Rücksänden, am 31. Dezember 2012 in Summe 2,9 Mrd. Euro", rechnete Maier vor. "Das ist gegenüber dem Jahr 2011 eine Steigerung von 3,10 Prozent."

Den Löwenanteil im Gesamtrückstand macht laut Anfragebeantwortung die Umsatzsteuer mit 1,675 Mrd. Euro aus. Die Einkommenssteuer folgt mit 675,29 Mio. Euro, die Körperschaftssteuer mit 404,69 Mio. Euro und die Lohnsteuer mit 238,03 Mio. Euro.

Handel und Bau an der Spitze

Nach Branche gibt es die größten Rückstände in der Branche "Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen" mit 291,876 Mio. Euro gefolgt vom Bau mit knapp 202 Mio. Euro.

Spannend ist die Auflistung nach Bundesländern. In Sachen Umsatzsteuer fehlen von Wiener Unternehmen 45,75 Mio. Euro, gefolgt von niederösterreichischen Firmen mit 17,97 Mio. Euro und steirischen Betrieben mit 16,59 Mio. Euro. Kärnten liegt in der Mitte bei 8,14 Mio. Euro. Die wirtschaftlich starken Bundesländer Salzburg und Tirol folgen mit 6,94 bzw. 6,01 Mio. Euro. Von Betrieben aus dem Burgenland beläuft sich die Summe auf 2,33 Mio. Euro. Am "bravsten" lieferten die Vorarlberger Unternehmen ab - es fehlen 2,26 Mio. Euro.

Die Anzeigen wegen Steuerbetrugs sind im Vorjahr allerdings gesunken, es gab 282 an der Zahl. 2011 waren es 315 gewesen, 2010 mit 365 praktisch eine pro Tag.

Dafür kam es zu insgesamt 1.727 Pfändungen im Zuge der Betrugsbekämpfung. Bei Kontrollen im Taxigewerbe und gewerblichen Gütertransport, im Tourismus sowie am Bau und im Baunebengewerbe, Reinigungsgewerbe und im (illegalem) Glücksspiel wurden abgabenrechtliche Malversationen aufgedeckt. Die Pfändungen spülten 93,9 Mio. Euro in die Kassa von Finanzministerin Maria Fekter (V). 2011 hatte es nur 246 Pfändungen gegeben, die 9,1 Mio. Euro einbrachten. (APA, 24.2.2013)