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Während das Eichhörnchen so ziemlich jeden Keks nimmt, den es findet, will der Firefox sich künftig wählerisch bei Cookies zeigen.

Die EntwicklerInnen des freien Browsers Firefox haben eine Änderung für eine kommende Version der Software aufgenommen, die schon nach wenigen Stunden für scharfe Kritik sorgt. So soll der Browser ab der Version 22 automatisch alle Cookies von Drittseiten ablehnen, ein Schritt, der vor allem die Werbeindustrie trifft, die auf diese Weise NutzerInnen über das Web hinweg nachverfolgen kann - um mehr Informationen zu sammeln und so besser angepasste Werbung auszuliefern.

Tracking

Das Ganze nennt sich "Online Behavioral Advertising" und könnte mit der Firefox-Änderung einen erheblichen Dämpfer erfahren, benutzen doch - je nach Statistik - aktuell rund ein Viertel aller Internet-UserInnen den Firefox. Mozilla folgt dabei einem Vorschlag - und Patch - des Online-Privacy-Aktivisten Jonathan Mayer, aber auch dem Vorbild von Apple. Immerhin hat dessen Browser Safari eine entsprechende Funktion in aktuellen Versionen bereits aktiviert.

Umsetzung

Die Implementation von Mozilla unterscheidet sich dabei nur in einem Detail von der von Apple: So akzeptiert der Firefox Drittseiten-Cookies in einem bestimmten Fall sehr wohl, nämlich wenn die NutzerInnen das entsprechende Cookie bereits zuvor auf einer anderen Seite akzeptiert haben.

Kritik

Wenig überraschend sorgt dieser Vorstoß nur für wenig Begeisterung in der Werbeindustrie. In einem Tweet kritisiert Mike Zaneis, Vizepräsident beim "Interactive Advertising Bureau" die Änderung scharf, nennt sie wörtlich einen "atomaren Erstschlag". Bleibt abzuwarten, ob andere Browserhersteller - allen voran Google oder Microsoft - auf diesen Vorstoß reagieren. (red, derStandard.at, 24.02.13)