Dhaka - Bei schweren Ausschreitungen nach dem Freitagsgebet sind in Bangladesch mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Die Krawalle in der Hauptstadt Dhaka und anderen Landesteilen waren losgebrochen, als sich Anhänger der islamistischen Partei Jamaat-e-Islami nach dem Moscheebesuch versammelten.

Die Proteste richten sich gegen Kriegsverbrecherprozesse, die Gräueltaten im Unabhängigkeitskrieg vor mehr als 40 Jahren aufarbeiten. Weil sich viele führende Mitglieder von Jamaat vor Gericht verantworten müssen, wittern die Islamisten eine Verschwörung.

Seit Anfang Februar hat es in Bangladesch auch immer wieder Massenproteste gegen die Jamaat-Partei gegeben. Millionen Menschen forderten ein Verbot und für die Kriegsverbrecher die Todesstrafe.

Das heutige Bangladesch war nach dem Ende der britischen Kolonialherrschaft 1947 zunächst ein Teil Pakistans. 1971 erkämpfte es sich in einem blutigen Krieg mit indischer Unterstützung die Unabhängigkeit. Schätzungsweise drei Millionen Zivilisten starben. (APA, 22.2.2013)