Das Team: V.l.n.r.: Roman Rafreider, Christiane Wassertheurer, Lisa Gadenstätter und Gerhard Maier.

Foto: ORF/Badzic

Das waren stürmische Reformtage - zu Beginn der Wrabetz-Ära. Und obwohl etwa der Konflikt zwischen öffentlich-rechtlichem ORF-Auftrag und einer vermeintlichen Zwangsbeglückung durch Parallelnachrichten gelöst schien, indem man die ZiB-Durchschaltung begrub, blieb es stürmisch. Es füllte sich der Heldenfriedhof mit jenen Formaten, die auf ORF 1 an den 19. 30-News (auf ORF 2) verzweifelten. "Mitten im 8en". Heinzls "Chili". Sie erinnern sich.

Nun ein neuerlicher Anlauf, die ORF-1-Todeszone zu beleben - und es tönt motiviert: "Wir wollen mit Geschichten begeistern", so Verantwortliche Elisabeth Totzauer. "Mutige und spannende Programme sollen zum Denken und Nachdenken anregen, Zusammenhänge darstellen und diese analytisch einordnen." Gemeint ist die ab 4. März vorgenommene Expansion der feschen ZiB 20; also das ZiB-Magazin (19.45.). Tagesthemen soll es für junges Publikum zurechtkneten, bevor nach neu designtem Wetter (19.54) die ZiB 20 antritt.

Möge das Ganze ein Erfolg im Sinne eines (lockerer umgesetzten) öffentlich-rechtlichen Wertekanons werden. Zwar überlappt sich das neue Magazin nur für Minuten mit der ZiB (auf ORF 2). Es ist dies aber ein erster produktiver Schritt! Vermag das neue Info-Produkt bei Jungen einzuschlagen, sollte denn auch eine weitere Expansion des Formats - im Sinne einer permanenten Reform - schnell angedacht werden.

So könnte natürlich der Zeitpunkt kommen, da die neue üppige News-Magazinschiene auf ORF 1 just um 19.30 beginnt. Den Eindruck, dass die beendete ZiB-Durchschaltung somit nur in neuer Form wiederkehrt, sollte man jedoch mit einem gelassenen "War immer so geplant" abtropfen lassen. (Ljubiša Tošić, DER STANDARD, 22.2.2013)