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Vom Kleinsten aufs Größte geschlossen: Das Higgs-Boson liefert nach wie vor jede Menge Denkanstöße.

Foto:CERN/AP/dapd

Boston - Der Large Hadron Collider in Genf ist vor kurzem erst für eine längere Pause zur "Leistungssteigerung" abgeschaltet worden. Doch der Fund des Higgs-Bosons im Sommer 2012, der vom Fachblatt "Science" als Entdeckung des Jahres gefeiert wurde, beschäftigt die Physiker nach wie vor.

Für die Zukunft unseres Universums verheißt der Fund des Teilchens womöglich nichts Gutes, behauptete dieser Tage Joseph Lykken vom Fermi National Accelerator Laboratory in den USA. Wie die BBC berichtet, rechnete der Theoretische Physiker auf der Forschertagung der AAAS in Boston auf Basis des sogenannten Standardmodells nämlich vor, dass der Kosmos instabil sein dürfte. Diese Behauptung lasse sich aus der im Vorjahr bestimmten Masse des Higgs-Bosons von etwa 125 Gigaelektronenvolt folgern, die wiederum auf eine Instabilität des Vakuums hindeute - und damit eben auch des Universums.

Lykken steht damit nicht allein da: Bereits 1982 warnten die Physiker Michael Turner und Frank Wilczek im Fachblatt "Nature" vor einem metastabilen Vakuum: Ohne jedes Vorzeichen könnte sich irgendwo im Kosmos eine Vakuumblase bilden und sich mit Lichtgeschwindigkeit ausdehnen.

Wann das passiert, steht in den Sternen, wahrscheinlich dauert es noch Milliarden von Jahren. Mitkriegen würden wir davon nichts, so die beiden Physiker damals: "Bevor wir merken, was uns hinweggefegt hat, wären unsere Protonen schon zerfallen." (tasch/DER STANDARD, 21. 2. 2013)