Colombo/London – Eine britische TV-Dokumentation erhebt weitere schwere Vorwürfe gegen die sri-lankische Armee. Demnach sind in dem Bürgerkrieg, der 2009 zu Ende gegangenen war, Gefangene hingerichtet worden. Bilder zeigten einen zwölfjährigen Burschen in Gefangenschaft in einem Bunker und zwei Stunden später seine Leiche mit fünf Einschusslöchern, schrieb der Regisseur des Films, Callum Macrae, am Dienstag in der indischen Zeitung "The Hindu". Ständig tauchten mehr Beweise für "systematische Hinrichtungen von Gefangenen" auf, erklärte er. Diese Bilder seien Kriegstrophäen von Soldaten.

Bei dem Buben handelt es sich laut Macrae um Balachandran Prabhakaran, den Sohn des Anführers der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE). Die LTTE hatte mehr als 25 Jahre lang für einen eigenen Staat für die tamilische Minderheit auf der Insel gekämpft. Im Mai 2009 besiegte die Armee die Tamilen. In den letzten Monaten des Bürgerkriegs wurden dabei Zehntausende Zivilisten getötet.

Die neue Dokumentation "No Fire Zone: The Killing Fields of Sri Lanka" (Sicherheitszonen: Die Schlachtfelder von Sri Lanka) soll im März in Genf erstmals gezeigt werden. Gleichzeitig tagt der UNO-Menschenrechtsrat, der sich mit der Aussöhnung in Sri Lanka beschäftigen wird. Macrae schreibt, Tamilen würden weiterhin brutal von der Regierung unterdrückt und erführen kein Recht. "Die Männer, die für diese Straftaten verantwortlich waren, haben noch immer das Sagen." (APA, 20.2.2013)