Bild nicht mehr verfügbar.

Nicht nur gegen Nacktschnecken wird häufig mit großen Mengen an Pestiziden im Garten vorgegangen.

Foto: apa/epa/pleul

EU-weit werden pro Jahr 200.000 Tonnen Pflanzenschutzmittel in Umlauf gebracht. In Österreich sind 250 Unkrautbekämpfungsmittel zugelassen, 218 davon werden als umweltschädlich eingestuft, warnt die Umweltschutzorganisation Global 2000. Das nahm der Pflanzenhändler Bellaflora in Zusammenarbeit mit der Umweltorganisation zum Anlass, sein Sortiment umzustellen: Ab sofort sind nur noch biologische Pflanzenschutzmittel erhältlich gab das Unternehmen am Mittwoch bei einer Pressekonferenz bekannt.

Vor allem im Privatgebrauch sei der Einsatz von Pestiziden höchst problematisch. "Wir bringen unwissentlich viel mehr Chemie in die Umwelt ein, als eigentlich notwendig ist", erklärte Isabella Hollerer, Nachhaltigkeitsbeauftragte von Bellaflora, und verwies auf die falsche Anwendung des häufig verwendeten "Schneckenkorn". Auf einer Fläche von einem A4-Blatt würde ein einziges Korn ausreichen, Kunden würden aber oft eine ganze Handvoll ausstreuen. Daher werden bei Bellaflora ab sofort nur noch biologische Pflanzenschutzmittel erhältlich sein. Zudem stehen nun in jeder Filiale zwei Kundenberater für den richtigen Einsatz der biologischen Produkte zur Verfügung.

Gesundheitsgefahr im Hausgarten

Auch Dominik Linhard von Global 2000 betonte die Gefahr von Pestiziden. Als Beispiel nannte er den weltweit am häufigsten angewandten Unkrautvernichter "Roundup". Das Mittel würde so häufig zum Einsatz kommen, dass es mittlerweile nicht nur in Böden und Gewässern nachgewiesen werden könnte, sondern auch in Nutztieren und sogar im Menschen selbst. "Wir sind der Meinung, dass hochgiftige Substanzen vor allem im Hausgarten nichts zu suchen haben", sagte er. Weil solche Mittel im Handel frei zugänglich sind, würden die Kunden auch die große gesundheitliche Gefahr, die von den Substanzen ausgeht, nicht sehen.

Die Umstellung auf natürliche Mittel unterstützt Bellaflora mit einer Umtauschaktion: Kunden, die zuhause noch Produkte mit chemisch-synthetischen Wirkstoffen haben, können diese in den Filialen des Blumenhandels zurückgeben und bekommen einen 50 Prozent-Gutschein auf ein neues, biologisches Mittel. (APA,20.2.2013)