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M13 im April des vergangenen Jahres im Süden der Schweiz.

Foto: APA/MARIO RIATSCH

Chur/Innsbruck - Der Braunbär M13 ist am Dienstag im Schweizer Kanton Graubünden abgeschossen worden. Das teilten die schweizerischen Behörden mit, die das Tier als Sicherheitsrisiko eingestuft hatten. Der Bär hatte im Herbst und nun auch nach dem Winterschlaf seine Nahrung immer wieder in Siedlungen gesucht, war Menschen am Tag gefolgt und hatte trotz wiederholter Vergrämungsaktionen überhaupt keine Scheu mehr gezeigt.

M13 war im vergangenen Jahr auch in Tirol unterwegs gewesen und hatte die Polizei im April indirekt zu einer Leiche geführt: Auch der Suche nach M13 entdeckten die Beamten in Spiss im Bezirk Landeck einen durch Gewalt ums Leben gekommenen 40-jährigen Südtiroler. Wegen Mordes müssen sich seit Dienstag dessen Witwe und ihr mutmaßlicher Geliebter in Ravensburg vor Gericht verantworten.

Anfang April 2012 war M13 in Nauders am Reschenpass gesichtet worden, einige Wochen später hatte er in Pfund (Bezirk Landeck) Bienenstöcke geplündert und ein Bienenhaus zerstört. Der mit einem Peilsender ausgestattete M13 war zuvor in Südtirol unterwegs.

WWF: M13 war kein Problembär

"Der Abschuss erfolgte eindeutig zu früh - viel besser hätte man die Vergrämungsmaßnahmen intensiviert und fortgeführt", sagte WWF-Bärenexperte Christian Pichler in einer ersten Reaktion. M13 sei im Gegensatz zu JJ3 kein Problembär gewesen. Dass er jetzt sterben musste, habe vor allem mit der schlechten Akzeptanz von Bären im Schweizer Puschlavtal zu tun, sagt Pichler. Die Bevölkerung müsse besser informiert werden: Ausschlaggebend für das Überleben des Braunbären in den Alpen sei die Akzeptanz der Menschen, die in den Bärengebieten leben.

Regionen müssen sich auf Rückkehr vorbereiten

Seit 2006 haben bereits acht Bären die Schweiz besucht und es werden auch in Zukunft wieder Jungbären aus dem italienischen Trentino in die Schweiz einwandern. Auch in Tirol und der Steiermark sorgten 2012 drei herumstreifende Bären - M12, M13 und KJ2G2 - dass mit Bärenbesuchen in Österreich jederzeit zu rechnen ist. Langfristig führe also kein Weg daran vorbei, dass sich die betroffenen Alpenregionen auf die natürliche Rückeinwanderung der großen Beutegreifer vorbereiten.

Dafür muss in den betroffenen Alpenregionen, speziell in den Regionen in die Bären einwandern, mehr getan werden. Präventionsmaßnahmen wie geschützte Herden, bärensichere Abfallcontainer und gesicherte Bienenhäuser seien notwendig. (red/APA, 20.2.2013)