Wien/Gossau - Nachdem vergangene Woche auch in Rindfleisch-Tortelloni in Österreich Spuren von Pferdefleisch entdeckt worden war, hat der Schweizer Hersteller Suttero nun eine Erklärung abgegeben. Demnach schließt das Unternhemen mit größter Wahrscheinlichkeit aus, die Firma Hilcona in Liechtenstein mit nicht deklariertem Pferdefleisch beliefert zu haben. Hilcona im liechtensteinischen Schaan ist jene Firma, die das Fleisch zu Tortelloni verarbeitet hat.

Die Tortelloni von Hilcona wurden unter der Handelsmarke Gusto in Österreich vertrieben. Die Ages, die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, hatte vergangene Woche in einer Probe des Produkts nicht deklariertes Pferdefleisch entdeckt. Daraufhin wurden die Teigwaren von Lidl aus den Regalen genommen.

Suttero: Nur sporadisch Pferdefleisch verarbeitet

Hilcona gab an, das Fleisch stamme entweder von der Firma Suttero oder vom deutschen Hersteller Vosko. Bei Suttero gab man an, dass ausgeschlossen werden könne, dass bewusst oder absichtlich Pferdefleisch in die Rindfleisch-Komponente verarbeitet wurde. Zudem könne eine unbeabsichtigte Vermischung ebenfalls ausgeschlossen werden, weil zwischen der letztmaligen Verarbeitung von Pferdefleisch, die nur sporadisch stattfinde, und der Herstellung von Rindfleisch-Komponenten für Tortelloni ein zeitlicher Abstand von über einer Woche liege.

Laut Suttero liegen detaillierte Analyseresultate aber noch nicht vor, hieß es in der Mitteilung. Aufgrund der Fakten könne man aber mit größter Wahrscheinlichkeit ausschließen, dass ein Zusammenhang zwischen den Messergebnissen in Österreich und Suttero-Rohwaren bestehe. Zudem bestehe die Möglichkeit, dass ein zweiter Lieferant das Problem verursacht haben könnte.

Ages untersucht weitere Proben

Bei der Ages in Wien sind bis Sonntag insgesamt 37 Proben von Fertiggerichten aus allen neun Bundesländern eingelangt. Sie werden auf Pferde-DNA untersucht. Erste Ergebnisse sollen im Laufe der Woche vorliegen, so die Ages. Die Proben werden im Rahmen der vom Gesundheitsministerium angeordneten Schwerpunktaktion "Fertiggerichte mit Rindfleisch - Untersuchung auf nicht deklarierten Pferdefleischanteil" untersucht.

In Deutschland wurde unterdessen auch Pferde- und Schweinefleisch in Döner-Kebap nachgewiesen. In Österreich werden bisher jedoch nur Fertiggerichte überprüft. "Grundsätzlich sind Schwerpunktaktionen erweiterbar", sagte Fabian Fußeis, Sprecher von Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ), am Montag. Es werde diese Woche eine Evaluierung erfolgen, wenn es notwendig sei, werde die Aktion ausgeweitet. (APA/red, derStandard.at, 18.2.2013)