"Das Projekt ist am wirtschaftlichen Konzept gescheitert, nicht jedoch an der Idee." Ein überlebendes Mitglied des Zentralkomitees der KPdSU? Nein, also sprach Kübra Atasoy, Mitglied der Exekutive der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) der Uni Wien. Sie kommt vom Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ).

Die schöne Idee, die leider mit 500.000 Euro Schaden gescheitert ist, war das Studentencafé Rosa in Wien. Es sollte "basisdemokratisch, feministisch, antisexistisch, progressiv, antidiskriminierend, antirassistisch, emanzipatorisch, ökologisch-nachhaltig, antifaschistisch, antinationalistisch, antiklerikal, antipatriarchal, antiheteronormativ, antikapitalistisch und solidarisch" sein.

Erfunden wurde das Projekt von der rot-grün-kommunistischen Mehrheit der ÖH; durchgezogen nach dem rot-grün-dunkelroten Prinzip "das Geld anderer Leute (Steuerzahler) ist uns wurscht"; umgesetzt mit einem Maximum an ideologiegetriebenem Dilettantismus: Die ÖH muss trotz Schließung bis 2016 weiter 4000 Euro Monatsmiete zahlen.

Antifaschistisch ist okay, feministisch ist okay, antikapitalistisch ist (im richtigen Kontext) auch okay. Was die linken Sektierer in der ÖH aber wollten, war ein abgeschottetes kleines Biotop für die Gurus der reinen Lehre und ihre Jünger-Innen. Wir werden ihnen trotz dieser Mega-Pleite in zehn Jahren als "Wirtschaftsexperten" der SPÖ, der Grünen (oder im Vorfeld) wiederbegegnen. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 16./17.2.2013)