Wien - Die Wiener Theaterreform bewegt sich weiter. Für die Jahre 2014 bis 2017 soll das Budget für die freie Szene (25 Millionen Euro) gleich bleiben, allerdings gezielter verteilt werden. Das ergab eine Pressekonferenz des Wiener Kulturstadtrats Andreas Mailath-Pokorny (SP) am Freitag. Die auf dem Podium versammelte aktuelle Theaterjury (Elke Hesse, Angela Heide, Sylvia Kargl, Thomas Licek und Amelie Deuflhard) plädierte dabei u. a. für eine Neustrukturierung der Fördertöpfe.
Künftig sollen sechs statt bisher drei Förderansätze das Geld gerechter verteilen helfen. Neben den Sparten Konzept- und Projektförderung werden ab nun kommunale Bühnen (z. B. Dschungel Wien oder Brut-Theater), Festivals wie Szene Bunte Wähne, Spielstätten von lokaler Bedeutung wie das Wiener Lustspielhaus sowie Sonderprojekte, die der Arbeit freier Kunstschaffender dienen (Assitej) eigens angeführt. Von den 61 Konzeptförderanträgen wurden nun 29 positiv beschieden. Diese werden online gestellt, die Negativbescheide allerdings nicht. Konkrete Förderzahlen gibt es noch keine.
Die Fachjury empfiehlt zudem zwecks Ressourceneffizienz sogenannte "Strategische Partnerschaften", z. B. zwischen dem Hamakom-Theater und dem Salon 5. Auch eine Zusammenarbeit zwischen dem Palais Kabelwerk, der Garage X und der Gruppe Das Kunst in einem als "Mehrspartenhaus" subsumierten Kabelwerk X soll es geben - ein von der Jury nicht unterstütztes Vorhaben.
Für Projektförderanträge wurde die Einreichfrist bis 10. März 2013 verlängert. (afze, DER STANDARD, 16./17.2.2013)