Hier fehlen (neben einer kleinen Gebäudesanierung) nicht zuletzt ordnende Linien.

Foto: www.corn.at

Wenigstens Vierbeiner haben es im Moment gut. Sie müssen im Winter nicht ins Sackerl gackerln, weil Schneehaufen die Hundehäuferln gnädig zugedecken. Doch wenn es taut, Gnade uns!, dann gibt die weiße Pracht der Viecher üblen Nachlass wieder frei und mit ihr den Müll, den die Ferkel unter den Hunde- und Fahrzeughaltern diskret unter die Schneedecke kehrten.

Legt das Schmelzwasser die Verlassenschaft der geborgten Freizügigkeit frei, haben die Straßenkehrer Hochsaison. Dann herrscht wieder die Hundstrümmerl- und Mist-Sheriffs geschuldete Ordnung. Disziplin, vor allem aber Umsicht, sollte sich der p. t. Steuerzahler freilich auch von den selbst ernannten Schützern öffentlichen Guts im Rathaus erwarten dürfen. 

Einsparung allerorten

So rigoros wie beim Abkassieren der Parkraumbewirtschaftungsgebühren sind die Stadtverwalterinnen bei der Parkplatzverteilung nämlich nicht. Im Gegenteil, hier regiert Freizügigkeit, die täglich Geld kostet statt bringt. Begrenzungslinien für eine gerechte Zuteilung des knappen Guts? Brauch ma net. Schneeräumer, die (für ein paar Euro pro Stunde) Platz freischaufeln? Eingespart.

Die vermeintliche Sparsamkeit bei der Bodenmarkierung spielt allerdings jenen Zeitgenossen in die Hände, die ihren Polo für ein dreispuriges Kettenfahrzeug halten, dem majestätischer Abstand zum nächsten Auto gebührt. Zahlungswillige aber, durch derlei Misswirtschaft ins Halteverbot gezwungen, werden gnadenlos mit Anonymverfügungen schikaniert.

Daher, liebe Rathausmänner und -frauen: Privatisiert die Parkraumverwaltung. Kein Garagenbetreiber würde mit verwertbarer Fläche so urassen wie der Wiener Magistrat mit den kostbaren öffentlichen Parkplätzen. (Luise Ungerboeck, DER STANDARD, 15.2.2013)