Brüssel hat eine Direktive ausgeheckt, die kalte Jahreszeiten, speziell den Winter, per Dekret verbietet. So lässt sich elegant enorm viel Energie (Heizung!) sparen und der CO2-Ausstoß der EU drastisch reduzieren. Sage noch einer, Bürokraten dächten nicht kreativ.

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Sobald die einzelnen Nationen die Richtlinie umgesetzt haben, kann man Cabrios ganzjährig offen fahren, ohne steifen Nacken oder Übleres zu riskieren. Das sollte dieser Fahrzeugkategorie einen enormen Absatzschub bescheren, dem neuen Beetle Cabriolet etwa.

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Bei dessen Präsentation an der Côte d'Azur zeigte sich indes, dass Frankreich das Reglement noch nicht umgesetzt hat, Schnee an der Riviera, wo gibt's denn so was. Tja, macht man aus der Not halt eine Tugend und achtet speziell auf Windgeräusche und Wasserdichtheit.

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Dichtung und Wahrheit? Das Textildach dichtet wie Blech, und die Wahrheit ist, dass man heutzutage nicht nur Festdachcabrios, sondern längst auch solche mit klassischem Stoffhimmel ganzjährig fahren kann.

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Überhaupt hat man den Eindruck, zumindest in der Liga halbwegs kompakter, erschwinglicher Offener, dass Blechdach langsam wieder aus der Mode kommt, zu viele Kompromisse beim Design wohl. Das Beetle Cabriolet jedenfalls steht ungemein ausgewogen proportioniert und satt auf der Straße, sehr gefällig, der Neue.

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Der Wagen stößt außerdem bei der Verwindungssteifigkeit in eine neue Dimension vor, die diesbezüglichen Fortschritte werden von Generation zu Generation immer markanter, was naturgemäß auch den Fahrspaß erhöht. Zu diesem Vergnügen passen das harmonisch abgestimmte Fahrwerk, präzise Lenkung, Getriebe, Motoren.

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Für jedes Aggregat gibt es Handschalter und DSG, die exzellente Doppelkupplungsautomatik also, und hinsichtlich Vortrieb umfasst die Palette drei Ottos (105, 160, 200 PS) und zwei Diesel (105,140 PS).

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Damit wird das Beetle Cabrio vorwiegend zum entspannten Cruisen verführen - und soll's einmal flotter zur Sache gehen, wird man sich im Kurvenreich auch nicht so schnell verkühlen.

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Apropos verkühlen: Nichtengländer setzen in Winterszeiten, solange es die noch gibt - es arbeiten, wie gesagt, Brüssel und Klimaerwärmung wacker dagegen an -, auf geschlossene Veranstaltung. Vom offenen Aggregatzustand ist der kokonartige in elf Sekunden erreicht,13 Sekunden dauerte das beim Vorgänger. Noch rascher geht's von zu nach auf: In 9,5 Sekunden kriegt das der elektrische Butler hin, rekordverdächtig und bis zu 50 km/h durchführbar.

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War noch was? Ach ja, dem günstigsten VW-Cabrio haben die Wolfsburger in Südfrankreich zum Kontrast noch das stärkste zur Seite gestellt. Golf R Cabriolet. Für Freunde von offenem Sturm und Drang. 265 Turbo-PS, 6-Gang-DSG, Frontantrieb und ein Sound wie Wagners Ritt der Walküre. Ab Mai.

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Und das mit Brüssel und Winterverbot war natürlich ein Scherz. Denn die hecken dort bekanntlich nur Vernünftiges aus ... (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 15.2.2013)

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