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Frank Stronach wetterte in Tulln gegen den Landeshauptmann.

Foto: APA/Pfarrhofer

Tulln - Frank Stronach betritt die Donauhalle der Messe Tulln. Zaghaftes Klatschen der etwa 1500 Besucher. Die Band spielt "Ein Stern" von Nik P. Stronach nimmt an einem Heurigentisch vor der Bühne Platz. Es folgen noch einige Austropop-Hadern, bis nach den Bezirksvertretern des Teams Stronach die zehn Kandidaten der Landesliste die Bühne betreten, um den Wahlkampfauftakt zu begehen.

Die Listendritte Elisabeth Kaufmann-Bruckberger wettert gegen die EU, den Bauernbund und den mächtigen "Landesfürsten". Ernest Gabmann junior will das Waldviertel für Unternehmen wieder attraktiver und das Leben für Familien leistbarer machen.

Nach einem Video über Stronachs wirtschaftliche Erfolge betritt das Original die Bühne, die nun ihm allein gehört. Der 80-Jährige betont seine - entgegen aller Kritik - "enge Verbindung zu Niederösterreich": 15 Jahre wohne er schließlich schon da, er habe 500 Millionen Euro investiert und 2000 Arbeitsplätze geschaffen und einiges mehr.

Pröll ist "der größte Schmähtandler"

Dann wettert Stronach gegen den Landeshauptmann. Am meisten Klatschen und Jubel ertönt, als er sagt,  Erwin Pröll sei "der größte Schmähtandler, Schuldenmacher und Verhinderer". Es müsse Schluss sein mit dem Schuldenmachen, die Verwaltung müsse verschlankt, die Wirtschaft  angekurbelt werden. Es brauche Transparenz, um Korruption zu verhindern. Österreich reichten 120 Nationalratsabgeordnete.

Das Wichtigste seien aber "die Werte". Als Stronach mit dem Satz "Ich hoffe, ich bin nicht zu grob zu Herrn Pröll" seine Rede schließt, erntet er einige Lacher. Er würde gerne mit ihm sachlich diskutieren, wenn sich Pröll nur traue. Zur ORF-Elefantenrunde will Stronach aber nach wie vor nicht, hatte er kurz zuvor bekräftigt. (spri, DER STANDARD, 15.2.2013)