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In Fertiggerichten tauchte in Großbritannien statt Rindfleisch Pferdefleisch. In Österreich hätte es dank DNA-Kontrollen gar nicht erst dazu kommen können.

Foto: Victoria Bonn-Meuser/dpa

Wien/Brüssel - Im Skandal um Pferdefleisch in Fertiggerichten fordert die Europäische Kommission die EU-Mitgliedsstaaten auf, DNA-Tests an Rindfleisch-Produkten vorzunehmen. Wie Ö1 berichtet, sind derartige Test in Österreich bereits seit längerem Standard. Zuständig dafür ist die Ages (Agentur für Ernährungssicherheit), die zur Zeit Schwerpunktkontrollen bei Fertiggerichten durchführe.

Die Ages kontrolliert vor allem jene Produkte, die sich mit in Großbritannien gefundenen vergleichen lassen. Die ersten Ergebnisse seien Ende dieser bzw. Anfang nächster Woche zu erwarten.

Dass sich Pferdefleisch eindeutig nachweisen lässt, erklärt Rupert Hochegger von der Ages: "Alle Lebewesen haben einen einzigartigen genetischen Code, der in der Erbinformation, der DNA festgelegt ist. Genau nach diesen Abschnitten auf der DNA suchen wir, in unserem Fall nach Pferd. Wir können mit unseren Methoden eindeutig feststellen, ob in einem Produkt Pferdefleisch enthalten ist oder nicht."

Europol soll Ermittlungen koordinieren

Die EU will im März mit ersten Untersuchungen beginnen und Mitte April erste Ergebnisse abliefern, sagte Gesundheitskommissar Tonio Borg nach einem Treffen mit den zuständigen Ministern. Neben DNA-Tests, die Pferdefleisch nachweisen können, solle auch auf ein bestimmtes entzündungshemmendes Medikament untersucht werden. Dieses wird bei Pferden angewendet und würde die Fleischprodukte für Menschen ungenießbar machen.

Borg forderte die EU-Kommission zugleich auf, ihre Überlegungen zur genaueren Etikettierung von Rindfleisch-Produkten voranzutreiben. Die europäische Polizeibehörde Europol soll außerdem die Ermittlungen in den Mitgliedsstaaten rund um den Skandal koordinieren. (APA, 14.2.2013)