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Die New Yorker Fashion Week trotzte dem Blizzard - mit dicken Socken, viel Mohair und jeder Menge Pelz, wie hier in der kommenden Herbst/Winter-Kollektion von Alexander Wang.

Foto: AP/John Minchillo

Normalerweise dreht sich die New Yorker Fashion Week um amerikanische Designer. Diesmal sind allerdings einige europäische Namen in aller Munde. Zum einen jener von John Galliano, um den es seit seiner Demissionierung bei Dior ruhig geworden ist. Er werkt seit einigen Wochen beim Grandseigneur der amerikanischen Mode, bei Oscar de la Renta: als "Gast", wie es offiziell heißt. Ob daraus mehr wird, darüber wurde in den vergangenen Wochen viel spekuliert.

Beim Defilee Dienstagabend war der britische Designer allerdings nicht auf dem Laufsteg zu sehen. Seine Handschrift allerdings schon: Edle Kostüme mit ausgestellten Schößchen und gerafften Krägen zitierten seine Kollektionen bei Dior, die bodenlangen Seidenroben allerdings weit mehr den traditionellen Geschmack der Upper East Side. Mit diesem hat Alexander Wang wenig am Hut.

Wang: Strenge Formen, weiche Rundungen

Der New Yorker Jungstar wird in zwei Wochen seine erste Kollektion für Balenciaga in Paris zeigen. Nach dem Abgang von Nicolas Ghesquière übernimmt damit erstmals ein Designer chinesischer Abstammung ein Pariser Traditionshaus. Weit distinguierter als in der Vergangenheit fiel denn Wangs jüngste Kollektion aus: Er spielte mit strengen Formen und weichen Rundungen, verschmolz Materialien wie Leder und Mohair oder Seide und Astrachan. Das könnte auch in Paris gut ankommen.

Marc Jacobs, der auch in Paris seine Entwürfe (für Louis Vuitton) zeigen wird, verschob sein Defilee dagegen Blizzard-bedingt auf das Ende der Fashion Week. Bei seiner Zweitlinie Marc wartete er mit 70er-Jahre-Nostalgie auf, seine Hauptlinie wird erst Donnerstagabend präsentiert. Spätestens dann weiß man in Europa, wohin die Trends gehen werden. (Stephan Hilpold, DER STANDARD, 14.2.2013)