Leoben - Nach kleinsten Fehlern in mikroelektronischen Bauteilen, wie sie etwa von mobilen Endgeräten oder im Bereich der Sensorik verwendet werden, suchen die Experten des Materials Center Leoben (MCL). Um die hohe Auflösung bis zu einer Größe von einem Hundertstel eines Haardurchmessers zu erreichen, arbeiten sie mit einem neuen hochauflösenden Ultraschallmikroskop - und einer nahezu hundertfach höheren Frequenz als sie bei medizinischen Untersuchungen zur Anwendung kommt.

Werdenden Eltern sind sie vertraut: die Ultraschallbilder des Babys im Mutterleib. Ein ähnliches Gerät setzt das MCL nun ein, um die feinsten Schichten von mikroelektronischen Komponenten zu untersuchen und Fehler zu detektieren. Das Ultraschallmikroskop verfüge über eine Einrichtung, mit welcher beispielsweise die mechanische Belastung im zeitlichen Verlauf - vom Entstehen bis zur Ausbreitung der Fehler - abgebildet werden kann, hieß es in einer Aussendung. Damit sei das Gerät sowohl für Fragen der universitären Forschung als auch der industriellen Entwicklung interessant.

COMET K2-Kompetenzzentrum erweitert bisherige Schwerpunktfelder

Das MCL, das u.a. aus Mitteln des Steirischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft finanziert wird, wurde 1999 als Forschungszentrum für Werkstoffe, Herstellungsverfahren und innovative Werkstoffanwendungen gegründet. Nun erweitert das COMET K2-Kompetenzzentrum seine bisherigen Schwerpunktfelder: Am 13. März wird der neue Forschungsbereich "Materials for Microelectronics" offiziell eröffnet. Vor allem Fragestellungen in den Bereichen Zuverlässigkeit und Miniaturisierung sollen für die österreichische und internationale Elektronikindustrie bearbeitet und gelöst werden.

Dazu wurden rund 500 Quadratmeter Büro- und Laborfläche angemietet und rund 2 Mio. Euro in Hightech-Ausstattung - neben dem Ultraschallmiskroskop u.a. ein Computertomograph und ein Atomkraftmikroskop - investiert. Mittelfristig will man in Leoben 30 Arbeitsplätze in dem hoch spezialisierten Forschungsbereich schaffen. (APA, 16.2.2013)