Seit 85 Jahren helfen die Ärzte des Royal Flying Doctor Service Menschen im Outback. Eine Ausstellung zeigt ihre Geschichte

Am 17. Mai 1928 wurde der erste Stützpunkt des Royal Flying Doctor Service (RFDS) in Cloncurry im Bundesstaat Queensland eröffnet. Pfarrer John Flynn gründete die Flying Doctors mit dem Ziel, die medizinische Versorgung in dem riesigen Land zu verbessern. Viele Einwohner lebten und leben heute noch abseits jeglicher Infrastruktur und sind auf die fliegenden Ärzte angewiesen. Über den Landweg in ein Krankenhaus zu gelangen ist in vielen Fällen einfach unmöglich, die fliegenden Krankenstationen sind überlebenswichtig. 

Foto: RFDS

Die ersten Flüge der damals noch unter dem Namen Aerial Medical Service (AMS) agierenden Organisation wurden von Qantas absolviert. Erst ab Mitte der 50er-Jahre bekam der Dienst eigene Maschinen und seinen bis heute gültigen Namen Royal Flying Doctor Service. Heute sind rund 1.150 Menschen beim RFDS beschäftigt. Sie versorgen ein Gebiet mit einer Fläche von mehr als sieben Millionen Quadratkilometern. Das sind in etwa zwei Drittel der Gesamtgröße Australiens.

Foto: RFDS

Durchschnittlich versorgen die Outback-Ärzte an die 750 Patienten täglich. Das sind etwa 270.000 Personen im Jahr. Rund 112 Krankentransporte werden jeden Tag geflogen, so kommen jährlich rund 27 Millionen Flugkilometer zusammen. Finanziert wird dieser Service durch Partnerschaften mit Regierung, Privatfirmen und privaten Sponsoren. Mittlerweile gibt es 21 Basen in sechs der sieben australischen Bundesstaaten mit aktuell 61 Flugzeugen. Jeder Bundesstaat bemüht sich um Partnerschaften, um die enormen Kosten dieser wohltätigen Organisation abdecken zu können.

Foto: RFDS

Dieser wichtigen Einrichtung wird nun in der Australian Stockman's Hall of Fame in Longreach eine Ausstellung gewidmet. In einem neuen Informationszentrum erfahren Besucher alle Details aus der Geschichte des RFDS.

Foto: Tourism Queensland

Entstehung und Werdegang der fliegenden Ärzte werden hier beschrieben und dokumentiert.

Foto: Stockman's Hall Of Fame

Es gibt in Australien mehrere Besucherzentren des RFDS, in denen die Arbeit der Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger erklärt wird.

Foto: Stockman's Hall Of Fame

Besucher können auch einen Blick in das Innere eines Rettungsflugzeugs werfen. Die Maschinen sind mit modernster Technik ausgestattet. Meistens werden die Einsätze ohne Arzt geflogen. Nur wenn wirklich Bedarf an medizinischem Personal besteht, wird dieses auch bereitgestellt. Viele Behandlungen erfolgen über das Telefon oder über Funk, Medikamente sind an abgelegenen Orten in Boxen stationiert.

Foto: Stockman's Hall Of Fame

Der RFDS kann innerhalb von zwei Stunden jede Person in Australien erreichen und medizinisch versorgen. Der Großteil der Patienten sind Aborigines, die im Outback leben.

Foto: RFDS

Die Ausstellung in Longreach ist täglich zwischen 9 und 17 Uhr geöffnet. (red, derStandard.at, 12.2.2013)

Infos

Outback Heritage

Besucherzentrum Alice Springs

Besucherzentrum Clonclurry

Royal Flying Doctor Service

Queensland

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