Ein eleganter Transporter ist auch ein Lieferwagen: Der Evalia ist das neue "Yellow Cab" von New York - aber nur bei gutem Willen ein Family-Van

Man muss sich nicht auf dem Höhepunkt der Immobilienkrise ein renovierungsbedürftiges Haus auf dem Land kaufen, um einen Lieferwagen zu schätzen.

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Aber man kommt sich gleich viel professioneller vor, wenn man mit einem Nutzfahrzeug beim Baumarkt vorfährt. Auch aus diesem Grund war der von Nissan zur Verfügung gestellte Test-Evalia ein Hit.

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Wobei sich hier gleich die erste Anregung aufdrängt: Die auf die Seite hochklappbaren Sitze Nummer sechs und sieben (das sind die billigen ganz hinten) sind praktisch, irgendwie aber trotzdem immer im Weg - es sei denn, man spielt Taxi, genauer gesagt Discobus für mobilitätsbedürftige Nichten, Neffen und deren Freunde.

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Das ist auch gleich das Stichwort: Der Evalia ist nämlich in echt ein Taxi, zwar eher nicht bei uns, aber bald im Big Apple.

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Dort hat der Nissan NV 200, der bei uns auf den Kunstnamen Evalia hört, nämlich im Projekt "Taxi of Tomorrow" gewonnen (Im Bild die Präsentation bei Nissan in Yokohama). Ab Ende 2013 liefert der Hersteller rund 26.000 der in Mexiko gefertigten Fahrzeuge à 29.000 US-Dollar nach NYC.

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Unser Evalia war niemals in New York, nur in Barcelona. Aber er hat den Jahrhundertschnee (in Wien sind 35 cm ein Ereignis) er- und heil überlebt. Für den Test war die weiße Pracht nicht unvorteilhaft, weil spritziges Fahren? Fehlanzeige.

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Bei Dahinrutschen in ungeräumten Nebengassen hört man auch nicht, wie laut der Kastenwagen sein kann. Das fällt erst auf der eingesalzenen Autobahn auf. Im sechsten Gang, der früh vonnöten ist, findet die Schrankwand-Aerodynamik dann einen prima Resonanzraum.

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Ehe VW-Bus-Reminiszenzen hochkommen: Der quaderförmige Evalia ist wintertauglich, büxt nicht bei jeder Kurve aus und packt - mit ein bisserl Gefühl - auch Schneeverwehungen.

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Innen so viel Komfort wie seinerzeit nicht einmal in Science-Fiction serienmäßig. Ein Family-Van wird der Lieferwagen dennoch nie. Dieses Wort hört der Herr P. gar nicht gern. Er sagt, der Evalia ist eine Liiii-mo. Ja, eh. Fängt auch mit Li an.

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Apropos: Beim Evalia lohnt sich der Kauf eines Diesel. Der rechnet sich zwar erst ab gefühlten 50.000 Kilometern, aber mit dem Preis überrundet uns der Evalia sowieso. (Luise Ungerboeck, DER STANDARD, 8.2.2013)

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