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Ted Ligety attackierte mit der Lockerheit eines Goldmedaillengewinners und verdoppelte seine Ausbeute. Ivica Kostelic (li) war nach einem verbremsten Lauf mit Silber glücklich. Romed Baumann (re) überraschte als Dritter.

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Ligety auf dem Weg zur zweiten Goldenen. Und seine Paradedisziplin (RTL) kommt erst.

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Baumann fixierte die schier nicht mehr für möglich gehaltene Medaille für den ÖSV.

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Schladming – Das erste Gold hat Ted Ligety beflügelt, das zweite Gold muss nicht das letzte sein. Der US-Amerikaner, schon im Super-G erfolgreich, gewann am Montagabend die WM-Superkombination, auch im Riesenslalom und im Slalom ist mit ihm zu rechnen. Ligety verwies den Kroaten Ivica Kostelic (+1,15 Sekunden) und den Tiroler Romed Baumann (+1,17) deutlich auf die Plätze. Einige Favoriten kamen mit dem schwierigen Slalom nicht zurecht. Benjamin Raich ("Ich hatte schon oben Probleme, die Abstimmung war nicht optimal"), in der Abfahrt am Vormittag guter Zwölfter, fädelte ebenso ein wie der Norweger Aksel Lund Svindal, der die Abfahrt als Zweiter hinter Baumann beendet hatte.

Baumann fuhr einen guten Slalom, zwei Hundertstel fehlten im Ziel auf Kostelic, doch den Finnen Andreas Romar – bereits in der Spezialabfahrt hervorragender Fünfter - hielt er um 0,17 Sekunden auf Distanz. Topfavorit Alexis Pinturault hatte sich als Abfahrts-22. selbst aus dem Rennen genommen.

Während Matthias Mayer erstmals mit Brillenkamera fuhr und als Gesamt-Zehnter ein gutes WM-Rennen für den mit nur drei Läufern angetretenen ÖSV ablieferte, sonnte sich Baumann nach seinem bisher größten Erfolg im Flutlicht der Planai: "Der Rennverlauf hat mir geholfen. Als ich sah, dass Romar auf Kostelic fast keine Zeit verliert, habe ich gedacht, das kann ich auch", meinte der 27-Jährige.

Der erste Doppel-Weltmeister heißt aber Ligety. Dabei kommt mit dem Riesentorlauf die beste Disziplin des US-Amerikaners erst: "Ich war nach der Abfahrt in einer guten Position und bin dann einfach klug gefahren, habe die Kontrolle bewahrt." Der Kombinations-Olympiasieger von 2006 ist nun in diesem Bewerb auch Weltmeister. "Ich hoffe, es klappt auch im Riesentorlauf."

Die vielfach schon vor der Eröffnung ausgeschilderte "beste WM aller Zeiten" wird sich für Schladming, den veranstaltenden ÖSV und die mit ihren Rennjurys zuständige FIS trotz Baumann nicht ausgehen. Das liegt nicht nur an den Resultaten der Gastgeber.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb: "In Schladming ist alles ein bis zwei Nummern zu groß – vor allem die Erwartungshaltung der Österreicher." Die Süddeutsche Zeitung legte nach: "Richtig Herzweh. Die Österreicher haben sehr tapfer sein müssen am heiligen Abfahrts-Wochenende."

In der Abfahrt zur Super-Kombination war ein echtes Missgeschick passiert. Da fuhren zwei Streckenposten auf der Piste, als der Schweizer Sandro Viletta daherkam. Viletta überholte die Irrläufer in vollem Speed, er war trotz Schrecksekunde in seiner Fahrt nicht irritiert. (red/APA, DER STANDARD, 12.2.2013 + online update)