Wien - Die verzögerte Inbetriebnahme eines Mautsystems in Südafrika macht der börsenotierten Kapsch TrafficCom zu schaffen. Aufgrund des reduzierten Auftragsumfanges und Mehrkosten durch die Verzögerung könnten bisher erwartete Umsätze nicht mehr erzielt werden, gab das Unternehmen bekannt.

Ohne die Belastungen aus dem südafrikanischen Projekt würde man im dritten Quartal ein "deutlich positives Ergebnis" ausweisen. "Nunmehr wird es voraussichtlich wieder auf dem Niveau der beiden Vorquartale im laufenden Wirtschaftsjahr zu liegen kommen", heißt es. Kapsch TrafficCom veröffentlicht die Zahlen zum dritten Quartal am 27. Februar.

Im ersten Quartal 2012/13 war das Ebit mit 5,6 Mio. Euro negativ, nach plus 22,2 Mio. Euro in den ersten drei Monaten 2011/12. Das Periodenergebnis war mit 4,4 Mio. Euro negativ, nach einem Gewinn von 13,9 Mio. Euro. Im Halbjahr verbuchte das Unternehmen einen Nettoverlust von 7 Mio. Euro. Mit - 6,2 Mio. Euro war auch das operative Ergebnis (Ebit) im ersten Halbjahr negativ.

Das elektronische Mautsystem für den mehrspurigen Fließverkehr in der südafrikanischen Provinz Gauteng hätte ursprünglich im April 2011 in Betrieb gehen sollen, allerdings wurde der Systemstart vom Auftraggeber aufgrund politischer Diskussionen mehrmals verschoben, schreibt Kapsch in der Pflichtmitteilung. Die Inbetriebnahme des Systems sei schließlich nach positiver gerichtlicher Entscheidung für Dezember 2012 erwartet worden. "Nach der abermaligen Verzögerung des Systemstarts entstand im Zuge der Kalkulationsaktualisierung für das 3. Quartal die Erfordernis, diesen Auftrag gemäß den aktuellen Erkenntnissen neu zu bewerten."

Es sei nicht auszuschließen, dass die nun nicht abgerufenen Leistungen nach Systemstart "sehr wohl noch geleistet und gesondert verrechnet werden könnten", da es sich um einen Rahmenvertrag handle. (APA, 11.2.2013)