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Jörg Jaksche packt aus.

Foto: EPA/JUAN CARLOS HIDALGO

Im Prozess um die "Operacion Puerto" hat der frühere deutsche Radprofi Jörg Jaksche den spanischen Dopingarzt Eufemiano Fuentes schwer belastet. Bei den Bluttransfusionen, denen er sich bei Fuentes unterzogen habe, sei es nur darum gegangen, "die Vorschriften zu umgehen", sagte der 36-Jährige am Montag vor Gericht in Madrid.

Jaksche widersprach damit Aussagen des Mediziners, dieser habe sich ausschließlich um die Gesundheit der von ihm betreuten Sportler gesorgt. Schon bei den ersten Kontakten habe Fuentes ihm Anabolika, das Wachstumspräparat IGF-1 und eine Blutdoping-Behandlung angeboten. "Und er war stolz darauf", betonte Jaksche.

Der Deutsche, der 2007 Doping gestanden und 2008 seine Karriere beendet hatte, war der erste Ex-Kunde von Fuentes, der in den Zeugenstand trat. "Fuentes hat mit mir nie über Risiken gesprochen", berichtete Jaksche. Er sei sich teilweise nicht sicher gewesen, überhaupt sein eigenes Blut zurückgeführt zu bekommen. "Ich hätte sterben können", meinte der ehemalige Liberty-Seguros-Fahrer. "Niemand hat mich zum Doping gezwungen, aber das gehörte zum Radsport einfach dazu", sagte er.

Basso: "Bin schwach geworden"

Am Montag sagte auch Ivan Basso aus, einer der prominentesten Pprofis, die Fuentes' Dienste in Anspruch nahm. "Ich bin schwach geworden, weil ich meinen Traum verwirklichen wollte, die Tour zu gewinnen", berichtete der Italiener in einer Videokonferenz. Er habe die Dienste von Fuentes für 70.000 Euro in Anspruch nehmen wollen. Dann aber flog die Affäre auf, zu der Rückführung des bereits entnommenen Blutes vor der Frankreich-Rundfahrt 2006 kam es nicht mehr. "Das alles war keine gute Sache", sagte Basso rückblickend. (APA, 11.2.2013)