Moskau - Eine Methanexplosion in einem Kohlebergwerk im Nordwesten Russlands dürfte 18 Kumpel das Leben gekostet haben. 16 Leichen konnten in der Workutinskaja-Mine in Workuta in der Republik Komi geborgen worden, zwei weitere Bergarbeiter galten am Montagabend offiziell als noch vermisst, wie das russische Katastrophenschutzministerium mitteilte.

Ursächlich für das Unglück waren möglicherweise nicht eingehaltene Sicherheitsvorschriften. Ermittlungen in diese Richtung wurden jedenfalls von Amts wegen eingeleitet. Regierungschef Dmitri Medwedew forderte eine gründliche Untersuchung, wie aus im Fernsehen übertragenen Äußerungen hervorging.Zudem beauftragte Medwedew seinen Vize Arkadi Dworkowitsch, den Familien der Toten beizustehen, die umgerechnet je 50.000 Euro an Entschädigung erhalten sollen.

Zum Zeitpunkt des Unglücks hatten sich 259 Kumpel unter Tage befunden, davon waren 23 in dem Schacht, in dem sich die Explosion ereignete. Aus dieser Gruppe konnten fünf Arbeiter gerettet werden, von denen drei ins Krankenhaus gebracht wurden.

Katastrophenschutzminister Wladimir Puschkow werde sich zum Unglücksort begeben, um die Rettungsarbeiten persönlich zu beaufsichtigen, kündigte eine Sprecherin des Ministeriums an. Auch einige der insgesamt über 280 Helfer seien verletzt worden. Aus Moskau sei ein Flugzeug entsandt worden, um bei der Bergung der Opfer zu helfen.

Die Explosion in der Mine, die zum Stahlkonzern Sewerstal gehört, ereignete sich in 800 Meter Tiefe. In dem 1973 eröffneten Bergwerk werden jährlich rund 1,8 Millionen Tonnen Kohle produziert.

In Russland sind Minenunglücke wegen der veralteten Ausrüstung und der häufigen Missachtung der Sicherheitsregeln häufig. 2010 kamen durch zwei Methangas-Explosionen in der Raspadskaja-Mine, dem größten Kohlebergwerk Russlands, mehr als 60 Arbeiter ums Leben. (APA, 11.2.2013)