Wien/Gibraltar/Washington - Die Aktie des österreichisch-britischen Glücksspielkonzern bwin.party ist am Freitag in die Höhe geschossen. Bis zum späteren Nachmittag legten die Papiere in London um fast 16 Prozent auf 135 Pence zu. Grund war die Ankündigung des Gouverneurs des US-Bundesstaats New Jersey, Online-Casinos und Internetpoker unter bestimmten Umständen erlauben zu wollen. bwin.party hat bereits vor über einem Jahr ein Joint Venture mit dem US-Anbieter Boyd Gaming geschlossen, der schon eine Lizenz für New Jersey innehat.

Der Gesetzesentwurf, der schon binnen weniger Monate abgesegnet werden könnte, sieht vor, dass Casinobetreiber aus der Zockerstadt Atlantic City ihre Dienste den Einwohnern von New Jersey - rund neun Millionen Menschen - auch im Internet anbieten dürfen. Nach zehn Jahren will Gouverneur Chris Christie das Gesetz allerdings im Hinblick auf Spielsucht evaluieren lassen.

Branchenkenner hoffen nun, dass im Gefolge auch andere US-Bundesstaaten Online-Zocken erlauben. Internet-Casinospiele sind in den USA seit 2006 verboten. Zuvor war der Wiener Anbieter bwin bereits dort aktiv, wegen des Gesetzeserlasses durch den damaligen Präsidenten George W. Bush musste sich das Unternehmen aber aus dem Markt zurückziehen und Millionen abschreiben.

Die USA gilt als einer der lukrativsten Märkte für Online-Gambling. Auch andere europäische Glücksspielfirmen haben heute hohe Kursgewinne verbucht. Die 888 Holdings, die mit der Caesars Entertainment Corp zusammenarbeitet, legte zum Beispiel um 16 Prozent zu. (APA, 8.2.2013)