Belgrad - Wegen Mafia-Kontakten ist nun auch ein Sicherheitsberater des serbischen Ministerpräsidenten Ivica Dacic ins Rampenlicht geraten. Die Antikorruptionsbehörde hat am Freitag eine außerordentliche Kontrolle des Vermögens von Ivica Toncev angeordnet, meldete die private Nachrichtenagentur Beta.

Das serbische Zentrum für Investigationsjournalismus CINS hatte am Donnerstag über die Geschäftskontakte von Toncev mit einem 2009 in Belgrad ermordeten montenegrinischen Mafioso berichtet. Beide sollen zusammen auch ein Casino in Belgrad betrieben haben. Zudem soll es laut CINS völlig unklar sein, wie es Toncev, der vor fünf Jahren von Österreich nach Serbien umzog, gelungen ist, im Bereich des öffentlichen Lebens Einzug zu halten.

Weitere Affäre

Der Sicherheitsberater des Premiers ist in eine weitere Affäre verstrickt. Laut der Tageszeitung "Blic" dürfte sein Bauingenieurdiplom eine Fälschung sein. Den Blattquellen zufolge absolvierte Toncev nach der Volksschule nur eine dreijährige Installateurlehre.

Premier Dacic hatte am Wochenende seine gut vier Jahre zurückliegenden Kontakte zu einem derzeit flüchtigen "Kokain-Boss" bestätigt. Dacic schob die Verantwortung auf die Geheimdienste, die ihn nicht vor diesen Kontakten gewarnt hätten. Die Toncev-Affäre dürfte das Image des Regierungschefs weiter erschüttern. (APA, 8.2.2013)