Die grausame Vergewaltigung einer 17-Jährigen mit tödlichem Ausgang hat in Südafrika eine Welle der Empörung ausgelöst. Das Opfer war am Wochenende in Bredasdorp, einer Stadt im Südwesten des Landes, mit schweren Schnittverletzungen auf einem Baugelände gefunden worden. Bevor sie im Krankenhaus starb, konnte die 17-Jährige noch einen der vermutlich mehreren Täter identifizieren. Zwei Verdächtige wurden inzwischen festgenommen.

Südafrika, wo Gewalt gegen Frauen häufig vorkommt, reagierte schockiert auf diesen besonders brutalen Fall. Auch Präsident Jacob Zuma zeigte sich am Donnerstag entsetzt: "Die ganze Nation ist empört. Die Tat ist grausam und total unmenschlich. Das darf keinen Platz haben in unserem Land", erklärte er.

65.000 Fälle sexueller Gewalt bekannt

Laut offizieller Statistik wurden in Südafrika im vergangenen Jahr 65.000 Fälle sexueller Gewalt bekannt. Die Polizei schätzt aber, dass nur eine von 36 Vergewaltigungen angezeigt wird. In einer wissenschaftlichen Befragung hatte ein Viertel der südafrikanischen Männer eingeräumt, schon einmal eine Frau oder ein Mädchen vergewaltigt zu haben.

Regierungssprecher Pumza Williams sagte nun, "die Häufigkeit dieser brutalen Akte ist inakzeptabel und wird nicht mehr hingenommen. Das muss gestoppt werden." Der Gewerkschaftsdachverband Cosatu erinnerte an einen vergleichbaren Fall in Indien und forderte auf, den Protest gegen Vergewaltigungen auch in Südafrika auf die Straße zu tragen. Die brutale Gruppenvergewaltigung einer Studentin in einem Bus in Neu Delhi, in deren Folge die junge Frau Ende Dezember starb, hatte heftige Proteste ausgelöst. (APA, 7.2.2013)