Heuer lass ich aus: Kein Piemont im Herbst. Ein gutes Dutzend Jahre sind genug. Für eine kurze Pause jedenfalls.

Falls jemand meine Vertretung übernehmen will im Land von Carne Cruda, Fonduta, Barbera und Nebbiolo, und, ja, auch Trüffel: Hier ein Hinweis von Herzen. Über Jahre bewährt und wunderbar und auch noch unfassbar preiswert. Dieses Wirtshaus auszulassen grenzt an Sünde, und zwar von der ganz üblen Sorte.

Schon über Jahre großartig, insbesondere als Mittagstisch unschlagbar, wiewohl man sich abends danach fast überall anders nur noch enttäuscht fühlen kann: Osteria del Vignaiolo in La Morra (Santa Maria 12, 0039 0173 50335). Empfehle Reservierung.

Dafür hat mich beim letzten Besuch das für uns Neue wieder einmal weniger begeistert: Wir haben das Felicin in Monforte vermutlich zurecht bisher ein gutes Jahrzehnt ausgelassen: Weit entfernt von schlecht oder nur nicht gut. Aber etwa nach dem Vignaiolo doch ein bisschen zu teuer für die Leistung, und das Ambiente schon ein bisschen in die Jahre gekommen wie vielleicht auch die versuchte Originalität der Küche.

Wie man dort isst, kann ich dank Katharina Schells gewohnt geschmackvollen Bildern zumindest zeigen. (Harald Fidler, derStandard.at, 7.5.2013)

Wenn mich jetzt nicht alles täuscht war das ein Topinambur-Tortino.

Foto: Katharina Schell

Jakobsmuschel mit Steinpilzen im Vignaiolo. Wow.

Foto: Katharina Schell

Knuspriger Kalbskopf mit Sardellen - intensiv, fett, gut.

Foto: Katharina Schell

Die unverzichtbare Carne Cruda, hier mit rohen Steinpilzen.

Foto: Katharina Schell

Wirkt ein bisschen obszön, ist obszön gut: Wachtel auf Käsecreme im Vignaiolo.

Foto: Katharina Schell

Tagliolini, hausgemacht, mit Wurstragout.

Foto: Katharina Schell

Auch bei den Desserts machen Sie sich am besten selbst ein Bild.

Foto: Katharina Schell

Wir wechseln nach Monforte, ins Felicin, offenbar ein Haus von Tradition mit jedenfalls eindrucksvollem Weinkeller, den man gerne auch besichtigen lässt. Preise definitiv gehobener, Leistung hat mich ein wenig enttäuscht. Wobei: Da jammere ich auf hohem Niveau. Und ...

 

Foto: Katharina Schell

...über den eindrucksvollen Weinkeller schon gar nicht.

Foto: Katharina Schnell

Rohes Fleisch zum Einstieg. Was denn sonst in dieser Gegend?

Foto: Katharina Schell

Weißer und roter Naturreis mit Salsiccia und schwarzem Trüffel.

Foto: Katharina Schell

Die Tajarin di Felicin mit laut Karte "leichtem" Fleischragout. Die Nudeln mit ihren aberdutzenden Eidottern gleichen die Leichtigkeit leicht wieder aus.

Foto: Katharina Schell

Das laut Karte "hiesige" Kaninchen, al Nebbiolo.

Foto: Katharina Schell

Beim Süßen zum Abschluss lass ich Banause natürlich wieder aus.

Foto: Katharina Schell