Steinpilze roh mariniert - mein einschlägiges Menü fängt sehr gut an.

La Taverna di Fra Fiusch
Via Beria 32
Moncalieri
00390118608224

Foto: Katharina Schell

Carne Cruda, durchaus prototypisch und gut.

Foto: Katharina Schell

Fonduta mit Pilzen und Trüffeln, gar kein Fehler.

Foto: Katharina Schell

Wenn mich nicht alles täuscht, waren das meine hausgemachten Tajarin mit Steinpilzsauce - die waren jedenfalls ausgezeichnet.

Foto: Katharina Schell

Meine gewaltigen Pilzkappen waren mir dann ein bisschen zu wässrig - und üppig.

Foto: Katharina Schell

Ich bin schuld, wie eigentlich eh immer: Alle Jahre wieder Piemont, und immer will ich was Neues ausprobieren. Das kann schon gut gehen, wie bei meinen Ausflügen in die Berge 2011. Oder halt nicht so gut. Wie im Herbst 2012, nach unserer Visite bei der Weltmesse von Slowfood.

Wenn wir schon wieder einmal in Turin vorbeischauen, könnten wir doch auf der Rückfahrt zur Taverna di Fra Fiusch abstechen, fand ich. Ich mein: Alle Jahre wieder Schnecke, Käse- und Weinsymbol im meist doch sehr verlässlichen Osteriaführer, auch im aktuellen für 2013/14 bei Hallwag, nun ganz ohne gewohnte Rottöne einmal auf Grün umgestiegen.

Ein Fidler sieht Grün: Der aktuelle Osterie d' Italia 2013/14, erschienen bei Hallwag, verzichtet außen ausnahmsweise ganz auf gewohnte Rottöne. Drinnen die Jahrzehnte bewährte Qualität – auch wenn ich nicht immer einer Meinung bin bei der Bewertung. Wär ja auch eigenartig.
Foto: GU/Hallwag

Nicht, dass wir schlecht gegessen hätten. Aber Hilberg war ernsthaft beleidigt: Agnolotti mit Esel zu füllen, fand er ja noch eine ausgezeichnete Idee. Doch die Barberasauce dazu war selbst ihm zu herb-sauer. Ich würde ihm da ja sogar beipflichten, ernst zu nehmende Mitesser freilich wie Herr Grabenweger und Herr Hlavicka fanden die Säure aber nur zu schlüssig.

Flaschenschwund

Sie freilich (und ich alter Trinker) behalten Bruder Fiusch aus anderem Grund keineswegs nur in guter Erinnerung: Wo wir schon zu sechst vor Ort waren, waren zwei Flaschen Cavalotto Riserva Bricco Boschis aus 1999 und, wenn ich mich noch recht entsinne, 1998 nur recht und billig. Allein – sie verschwanden zum Dekantieren aus unserem Sichtfeld und wollten nicht recht wiederkehren. Das könnte seinen Grund gehabt haben: Auf Verlangen tauchten sie wieder auf – und in einer fand sich zu unserer nun doch wieder Freude doch noch mehr als ein ganzes Achtel. Das hatten wir schon vermisst.

Ich war übrigens recht zufrieden mit meinem Steinpilzmenü – wiewohl die gewaltigen, etwas wässrigen Kappen im Hauptgang doch etwas üppig gerieten. Und auch manch anderer Gang geriet zur Zufriedenheit – man kann Fra Fiusch schon empfehlen. Wenn man nicht gerade Hilberg fragt. (fid, derStandard.at, 30.4.2013)

Ein Fidler sieht – vor allem – Rot: Wer Slowfood-Ratschläge für die Weinbegleitung schätzt, ist hier richtig aufgehoben, ebenfalls erschienen bei Hallwag.
Foto: GU/Hallwag