Mehr Platz: Die Zahl der Plätze ab Sommer 2012 konnten von 166 auf 175 erhöht werden.

Foto: dieStandard.at

Wien - Mehr Platz für mehr Betreute, so lautet die Bilanz der Wiener Frauenhäuser 2012. Durch die Übersiedelung einer von insgesamt vier Einrichtungen in ein neues Gebäude, dessen Standort wie die anderen geheim gehalten wird, wurde die Zahl der Plätze ab Sommer 2012 von 166 auf 175 erhöht. Insgesamt wurden im Vorjahr 690 Frauen und 663 Kinder betreut, 2011 lag die Zahl der betreuten Frauen noch bei 651. Auch der Wohnstandard für betroffene Frauen und Kinder sei durch moderne Ausstattung und hohe Sicherheitsvorkehrungen deutlich erhöht worden, so Stefanie Grubich, Sprecherin von Frauenstadträtin Sandra Frauenberger.

Damit erreichte Wien die Vorgabe der Europäischen Union, nach der auf 10.000 EinwohnerInnen ein Platz in einem Frauenhaus zur Verfügung stehen soll. Auch die Zahl der Aufenthaltstage in den Frauenhäusern ist gestiegen: 2012 lag sie bei 65.078, 2011 waren es noch 64.354 Tage. Die Häuser seien zwar komplett ausgelastet, aber "es ist nicht so, dass es keinen Platz mehr für Frauen in Notsituationen gibt", versicherte Grubich.

Übergangswohnbereiche als Starthilfe

104 Frauen und 115 Kinder fanden zudem im Übergangswohnbereich eine Unterkunft, der als Starthilfe nach dem Frauenhaus gedacht ist. Die Betroffenen erhalten hier rechtliche und psychosoziale Betreuung. "Die Übergangswohnungen bieten die Möglichkeit, den langsamen Schritt in ein sicheres und gewaltfreies Leben zu machen", erklärte Grubich. Insgesamt 9.408 Beratungskontakte mit von Gewalt betroffenen Frauen und Kindern zählten die Frauenhäuser 2012.

Außerdem informiert die Stadt in letzter Zeit verstärkt in Sachen "Obsorge Neu". Sowohl zu den neuen Obsorgeregelungen als auch zum Namenrecht wurden Newsletter konzipiert, die online unter alleinerziehen.at abrufbar sind. Zudem steht das Frauentelefon an fünf Tagen die Woche zu Verfügung, wo eine anonyme Beratung telefonisch, schriftlich aber auch persönlich - nach Terminvereinbarung - in Anspruch genommen werden kann. (APA, 7.2.2013)