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Schwarzenegger hat keine (politische) Substanz.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Der Philosoph Peter Sloterdijk hat natürlich auch über Arnold Schwarzenegger geschrieben. Arnies Actionmovie-Genre hat er als eine "Gattung experimenteller Vor- und Frühgeschichtsschreibung" bezeichnet. Es sei nämlich so, dass etwa der "Terminator" "seine Sonden ins Hominisationsfeld zurückschickt, um sich und uns über den realen Inhalt der vorgeschichtlichen Menschenbildung aufzuklären".

Ja. Wenn wir das richtig verstanden haben, hat also Sloderdijk Schwarzenegger als Hominiden bezeichnet, was ihn als tollkühnen Philosophen ausweist. Es bringt uns allerdings auch nicht der Lösung der Frage näher, warum Arnie hierzulande gottgleich angebetet wird: ein als Gouverneur von Kalifornien ziemlich gescheiterter Politiker, der jetzt Umweltbanalitäten von sich gibt, und geschmackloserweise einen mächtigen Totenkopfring trägt (die Connection zum SS-Totenkopf-Emblem wird ihm hoffentlich nicht bekannt sein). Oder sind das etwa nur die Krawallzeitungen und ein paar Politiker, während er der Mehrheit der Normalos eher wurscht ist?

Arnie hat keine (politische) Substanz. Aber er ist Entertainment und spricht so als "Party of One" (so ein US-Journalist) vom üblichen Politikbetrieb enttäuschte, orientierungslose Bürger an. Was ihn mit Frank (Stronach), dem anderen steirischen Emigranten, der es in Nordamerika zu etwas gebracht hat, eindeutig verbindet. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 7.2.2013)