Foto: PULS 4/Gerry Frank

Wien - Seit zweieinhalb Wochen ist das neue Puls 4-Vorabendmagazin "Guten Abend Österreich" on Air. Auch wenn das Zuschauerinteresse bisher noch zu wünschen übrig lässt, ist Thomas Mohr, Main-Anchor der Sendung, mit der bisherigen Entwicklung des Formats sehr zufrieden. Das Magazin, das die News des Tages aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Chronik und Society bringt und jeweils einen Studiogast begrüßt, ist wichtig für Puls 4, das permanent daran arbeitet, seine Kompetenz im Informationsbereich auszubauen. Und das ist auch der Grund dafür, weshalb die Quote vorerst nicht im Vordergrund steht.

"Es überrascht mich eigentlich, wie viel Zeit Puls 4 dem Format gibt. Normalerweise ist der Sender eher ungeduldig, aber diesmal gar nicht. Man weiß, dass der Vorabend extrem heikel ist, weil das Publikum hier so konservativ ist. Und daher schraubt man nicht an der Sendung herum, nur wegen der Quote. Wenn herumgeschraubt wird, dann nur um die Sendung zu optimieren", sagt Mohr.

Weniger Society, mehr Service

Verbesserungen gibt es laufend. So soll zum Beispiel der Society-Teil ein wenig zurückgeschraubt und um Service- und Konsumentengeschichten erweitert werden. Dafür wird derzeit eigens eine Redaktion aufgebaut. Man wolle nicht andere Formate, wie "Konkret" abkupfern, das ebenfalls im Vorabend auf ORF 2 läuft. "Wir wollen Service- und Konsumententhemen bringen, die bei den Zuschauern einen Aha-Effekt auslösen", skizziert Mohr das Vorhaben.

Ein grundlegender Bonus der Sendung ist, dass man Themen anlassbezogen unterschiedlich gewichten kann. "Wenn wir vor einer Opernballnacht stehen, dann wird der Bereich Society innerhalb der 60 Minuten im Vordergrund stehen. Holen wir ein WM-Gold, wird die Gewichtung auf den Sport gelegt." "Guten Abend Österreich" habe keine starre Struktur, vielmehr können Reihenfolge und Gewichtung der Beiträge und Themen immer wieder neu und aktuell verändert werden.

Keine Konkurrenz zur "ZiB 20+"

Dass "Guten Abend Österreich" eine Konkurrenz zur neuen "ZiB 20 +" sein will, sieht Mohr nicht. "Wir kennen ja bisher nur die Absichtserklärung des ORF, die Nachrichtensendung zu verjüngen. Was genau kommt, steht in den Sternen. Das in unsere Planungen einzubeziehen, wäre reine Kaffeesudleserei gewesen."

Den größten Respekt hatte der Journalist vor Sendungsstart vor der Dreiermoderation, die er gemeinsam mit Corinna Millborn und Norbert Oberhauser übernommen hat. "Eigentlich ist das eine Situation, in der Pannen und Peinlichkeiten aufgelegt sind. Wenn einer dem anderen ins Wort fällt oder Witzchen reißt. Ich bin erleichtert und überrascht, wie gut es funktioniert. Heikel sind noch Interviewsituationen, in der zwei oder drei ein Gegenüber befragen, aber es hat sich bisher gut eingespielt." Die Stärke der Dreiermoderation ist, dass sich die Journalisten themenweise schnell abwechseln können: "Eine Speed-Pressestunde im Fünf-Minuten-Format." (APA, 6.2.2013)