Washington - In einem der größten Kreditkartenbetrugsfälle seit Jahren hat die US-Polizei 13 Verdächtige verhaftet. Weltweit sollen sie mit ausgeklügelten Methoden mindestens 200 Millionen Dollar (147 Millionen Euro) ergaunert haben, teilte das US-Justizministerium am Dienstag in Washington mit. Die Kriminellen hätten tausende Identitäten erfunden und mit gefälschten Papieren rund 25.000 Kreditkartenkonten eröffnet.

Mit einem Geflecht aus mehr als 1.800 Scheinadressen, Bankkonten in Ländern wie Pakistan, Kanada, Rumänien und China sowie Briefkastenfirmen und Komplizen in mittelständischen Geschäften hätten sie über Jahre immense Schulden bei den Banken aufgebaut - natürlich ohne die Absicht, sie jemals zurückzuzahlen.

70.000 Dollar im Ofen

Mit dem Geld hätten sich die Verdächtigen Autos, teure Kleidung und Unterhaltungselektronik gekauft. Zudem legten sie das Geld in Gold an und verschoben es ins Ausland. Die Staatsanwaltschaft spricht von einem "extravaganten Lebensstil".

Bei einem Verdächtigen seien 70.000 Dollar in bar in einem Ofen gefunden worden. Viele der Täter seien in den vergangenen fünf Jahren keiner geregelten Arbeit nachgegangen. Die Ermittlungen der Polizei hätten bis zu den Verhaftungen am Dienstag eineinhalb Jahre gedauert.

Inklusive der Komplizen gebe es 18 Angeklagte. Bei einem Schuldspruch drohen für jeden der Täter bis zu 30 Jahre Haft. (APA, 6.2.2013)