Wien – Auf der Suche nach sicheren Veranlagungen steht bei Investoren das Zinshaus noch immer ganz oben. Im Vorjahr stieg das Transaktionsvolumen am Wiener Zinshausmarkt um 15 Prozent auf 1,45 Mrd. Euro, wobei der Anteil an Zinshäusern im "Alleineigentum" überproportional stieg. Das geht aus dem aktuellen Zinshausmarktbericht des Immobiliendienstleisters EHL hervor.

Zinshäuser sind damit das am stärksten wachsende Segment des Immobilieninvestmentmarktes, sagte EHL-Manager Franz Pöltl zum STANDARD.

In allen Bezirken gab es Preisanstiege. Besonders gut haben Immobilien des Topsegments abgeschnitten. Im ersten Bezirk gab es eine überdurchschnittliche Preisentwicklung nach oben. 

Parifizierungen im Trend

Die durchschnittlichen Kaufpreise für ganze Häuser stiegen auf rund 4800 Euro pro m², was auch Folge hochwertig renovierter Altbauflächen und ausgebauter Dachgeschosse sei. Dieser Trend, dass Immobilien-Entwickler Zinshäuser kaufen, diese parifizieren und nach der Renovierung als Luxuswohnungen verkaufen, setzte sich 2012 fort. "Solche Eigentumswohnungen innerhalb des Gürtels werden um 5000 bis 10.000 Euro/m² verkauft", sagte Pöltl.

Die jährliche Preissteigerung in diesem Segment lag in den Vorjahren bei fünf bis zehn Prozent. Pöltl bedauert das sinkende Angebot an Zinshäusern. Er könnte gut das Doppelte des vorhandenen Angebots verkaufen.

Das sinkende Angebot hat zwei Gründe: Die Käufer wollen ihr Vermögen gegen Inflation absichern und die Zinshäuser langfristig halten. Außerdem werden jährlich etwa 150 Zinshäuser durch Parifizierungen und Abbruch dem Markt entzogen. (cr, DER STANDARD, 6.2.2013)