Teheran/Genf - Eine Expertengruppe der Vereinten Nationen (UNO) hat am Dienstag in Genf die Regierung in Teheran dazu aufgerufen, unverzüglich die Verhaftungswelle von Journalisten zu beenden und Journalisten, die in Haft sitzen, freizulassen. Erst kürzlich waren mindestens 17 Medienvertreter verhaftet worden.

Letzte Woche drangen die Sicherheitskräfte laut UNO in das Büro von fünf Zeitungen ein. Beim Großteil davon handelte es sich um unabhängige Medien. Zudem seien Haftbefehle für weitere Journalisten ausgesprochen worden.

Bereits zuvor saßen gemäß UNO-Angaben über 40 Journalisten in iranischen Gefängnissen. Die Expertengruppe wirft dem Iran die Verletzung internationaler Verpflichtungen vor.

Es handle sich um eine repressive Kampagne gegen unabhängige Medien unter dem Vorwand, dass diese mit ausländischen "konterrevolutionären Medien" sowie Menschenrechtsorganisationen zusammenarbeiten würden. Das Recht mit Letzteren zu kommunizieren ist für die UNO jedoch ein fundamentaler Aspekt der Meinungsfreiheit.

Die Gruppe, die unter anderem aus UNO-Berichterstattern für den Iran, Medien- und Menschenrechtsexperten besteht, ist zudem beunruhigt über den Druck und die Zensur, die im Hinblick auf die Wahlen im Juni auf die Medien ausgeübt werden. (APA, 5.2.2013)