Die Salzburger SPÖ, genauer Landeshauptfrau Gabi Burgstaller, kann sich dem Vernehmen nach notfalls vorstellen, mit der Salzburger FPÖ nach den Wahlen eine Regierungskoalition zu bilden. Weil nämlich die ÖVP, genauer Landeshauptmann-Vize Wilfried Haslauer, so grauslich war, nicht beim Herunterspielen der Salzburger Zockerfestspiele mitzumachen. Und Neuwahlen durchgesetzt hat.

Es gibt keine harte Bestätigung für diese Absicht von Frau Burgstaller. So wie es jetzt aussieht, ist aber eine Neuauflage der rot-schwarzen Koalition nach der Wahl wegen gegenseitiger tiefer Abneigung nicht drinnen. FPÖ-Chef Strache hat zwar schon freudig verkündet, er unterstütze Rot-Blau in Salzburg, aber das will noch nichts heißen. Jedenfalls, nur zur Sicherheit: Eine rot-blaue Koalition in einem nicht unwichtigen Bundesland wäre ein Schlag ins Gesicht für alles, wofür die Bundes-SPÖ steht.

Es wäre auch ein ziemlicher Erfolg für die FPÖ, die zuletzt nicht so gut dastand. Der Salzburger FPÖ-Chef Karl Schnell beteiligte sich seinerzeit an der Verhöhnung des Bundespräsidenten Klestil und trat vor Jahren bei Rechtsradikalen in München auf, wo er über "Schwarzafrikaner in Lederhosen, die das Bier bringen", räsonierte. Die Salzburger ÖVP hätte natürlich auch Lust, mithilfe der FPÖ, den Landeshauptmann zu stellen. Aber die haben in der Hinsicht weniger Reputation zu verlieren als die SPÖ und Gabi Burgstaller. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 5.2.1013)