Der italienische Starkomiker und Politiker Beppe Grillo hat mit seinem Vorschlag an die Terrororganisation Al-Kaida, das italienische Parlament zu bombardieren, für Aufregung gesorgt. Bei einer Kundgebung in Bologna am Samstag kritisierte Grillo die logistische Unterstützung Italiens für die französischen Luftangriffe in Mali. Er warnte vor gegen Italien gerichteten Vergeltungsschlägen von Extremisten. "Wenn ihr wirklich bombardieren wollt, kann ich euch die Koordinaten dazu geben," woraufhin der frühere TV-Star vor 5.000 Zuhörern die Koordinaten des italienischen Parlaments vorlas.

Die Aussage sorgte daraufhin für mediale Aufregung, die italienische Tageszeitung "La Repubblica' zitierte Grillo mit den Worten: "Al-Kaida soll Rom bombardieren." Grillo dementierte später, zu einem Angriff auf das Parlament aufgerufen zu haben. Über seinen Internetblog sprach er von „Sinnverdrehung" und „Verhetzung", in Wirklichkeit habe er sich nur gegen eine Beteiligung am Krieg in Mali ausgesprochen.

Grillo ist für seine skandalträchtigen Auftritte bekannt. Der frühere TV-Star verzichtete bisher im Wahlkampf auf alle TV-Auftritte, Aufmerksamkeit sucht er stattdessen bei seinen Kundgebungen und im Internet. In den Umfragen kommt seine „Fünf-Sterne-Bewegung' derzeit auf 18 Prozent, bei der Wählergruppe unter 23 Jahren liegt er mit 30 Prozent sogar an erster Stelle. Grillos Protestpartei würde damit im italienischen Parlament die drittstärkste Kraft stellen.
(APA, 4.2.2013)