Kurz, zu kurz durfte man hoffen, dass der Frühling sich diesmal früher aus der Deckung wagt. Bevor uns die Ewigkeit des Winters abermals umschließt, sei deshalb von Erbaulichem die Rede: Sex.

Fernab einschlägig schlüpfriger Lockungen ("Putze nackt!") meinen Forscher der Uni Washington nämlich Erstaunliches entdeckt zu haben: Paare, bei denen der Mann nur "virile" Hausarbeit verrichtet (Schnee schaufeln, äußerln gehen ...), haben mehr Sex als solche, wo er auch für Staubsaugen oder Kochen zu haben ist.

Nun könnte man grübeln, wieso eine gerechte Aufteilung der häuslichen Pflichten nicht automatisch auch dem Bettgeflüster zuträglich ist. Warum etwa in einer norwegischen Studie die Scheidungsrate unter Partnern, die sich die Hausarbeit teilen, um 50 Prozent höher sein soll als in Beziehungen, wo die Frau sich allein um alles kümmern muss.

Bevor Machos und sonstige Pantoffelhelden jetzt Morgenluft wittern, sei aber auch auf eine Studie der Uni Montclair in New Jersey verwiesen. Dieser zufolge verhält es sich nämlich exakt umgekehrt - der schiere Anblick des Herren der Schöpfung beim energischen Bodenwischen oder Staubwedeln soll die Hausfrau demnach mit solchem Wohlgefallen erfüllen, dass der Lohn sich ziemlich unverzüglich unter der Tuchent konsumieren lasse. Der Schluss liegt nahe: Im Bedarfsfall sollte man stets die passende Studie parat haben. (Severin Corti, DER STANDARD, 4.2.2013)